Kfz-Zulieferer: Druck widerstehen

23.11.2007 Auf einer Tagung der IG Metall Esslingen zur Lage der Kfz-Zulieferindustrie wurde eine aktuelle Studie des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung vorgestellt.

Die von der Bundestagsfraktion "Die Linke" in Auftrag gegebene Studie kommt zu bemerkenswerten und teilweise überraschenden Ergebnissen.
So gehört die deutsche Automobilindustrie zu den Globalisierungs-gewinnern. Sie konnte ihren Weltmarktanteil in den letzten Jahren von 15% auf 20% steigern. Und auch die Beschäftigtenzahl hat sich trotz Verlagerungen seit 1995 erhöht - bei den Zulieferern stärker als bei den Herstellern. Grund hierfür ist die zunehmende Übertragung von Aufgaben auf die Zulieferer. Seit 2006 ist allerdings ein Arbeitsplatzabbau feststellbar, insbesondere bei den Herstellern.

Interessant ist auch, dass weltweit betrachtet sowohl die Umsatzrendite vor Steuern (EBIT) als auch die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) bei den Zulieferern höher liegt als bei den Autoherstellern. Allerdings gibt es hier in Deutschland je nach Unternehmensgröße große Unterschiede, wobei die großen Zulieferer (über 500 Mio. ¤ Umsatz) mit 3,0 bis 3,5% die geringste Umsatzrendite ausweisen.

Fazit der Tagung war, dass man dem Kostendruck der Hersteller auf die Zulieferer und dem Abwälzen auf die Beschäftigten stärker entgegentreten muss.
Vereinbart wurde, sich zukünftig häufiger auszutauschen.
Zur Sicherung der Beschäftigung ist es von zentraler Bedeutung, dass sich Betriebsräte verstärkt um die Entwicklungsaktivitäten in ihren Unternehmen kümmern und die Qualifizierung der Beschäftigten forcieren.

Im Anhang zwei Presseartikel.

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Letzte Änderung: 23.11.2007