Warnstreiks beginnen

Bei Belden wurden heute Warnstreikaufrufe verteilt (Copyright Monika Kik)

10.01.2018 Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Unter dem Motto "Miteinander für morgen" fordert die IG Metall eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 6 Prozent - und eine Wahloption bei der Arbeitszeit. Beschäftigte sollen ihre Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden in der Woche für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten reduzieren und anschließend wieder auf ihre frühere Arbeitszeit zurückkehren können. Arbeitszeiten müssen zum Leben passen - und nicht immer nur umgekehrt. In bestimmten Fällen ist die Möglichkeit, die Arbeitszeit eine Zeit lang zu verkürzen, besonders wichtig. Zum Beispiel zum Ausgleich für belastende Arbeitszeiten wie Schichtarbeit. Ebenso für Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit absenken, weil sie Kinder betreuen oder Angehörige pflegen. Für diese Beschäftige fordert die IG Metall einen Zuschuss, der hilft, einen Teil des Entgeltverlustes abzufedern.

Die IG Metall sieht die Wahloption auf kürzere Arbeitszeit auch als Beitrag zur Sicherung von Fachkräften. "Arbeitgeber wollen Beschäftigte, die Vollzeit arbeiten, Überstunden leisten und rund um die Uhr erreichbar sind. Damit bringen sie sich selbst um gut ausgebildete Beschäftigte. Vor allem Mütter, aber auch viele Väter, werden so aus der Arbeit in der Metall- und Elektroindustrie ausgrenzt", kritisiert der Erste Bevollmächtigte Gerhard Wick. "Mit modernen Arbeitszeiten, wie sie die IG Metall fordert, können diese Fachkräfte gewonnen und an die Unternehmen gebunden werden."

In zwei Verhandlungen während der Friedenspflicht haben es die Arbeitgeber versäumt ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen. Im Gegenteil: sie stellen unverschämte Gegenforderungen. Sie wollen kollektive, bedarfsbedingte Arbeitszeiterhöhung ohne Mehrarbeitszuschläge, Arbeitszeitverlängerungen ohne Quotenbeschränkung und Verschlechterungen im Arbeitszeitgesetz. Wer auf diese Weise zwei Verhandlungstermine verstreichen lässt, hat sich die Warnstreiks selbst zuzuschreiben.

Die IG Metall Esslingen wird in dieser Woche in den ersten Betrieben zu Warnstreiks aufrufen, um Druck für die am Donnerstag, den 11. Januar 2018 stattfindende dritte Verhandlung zu machen. Die Metallarbeitgeber haben es nun in der Hand: Entweder sie legen endlich ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch oder die Warnstreiks werden auch nach der dritten Verhandlungsrunde weitergehen.

(Presseinformation vom 09.01.2018)


Heute, Mittwoch, 10.01.2018, im Warnstreik:
Eberspächer CCS, ET und Eberspächer Gruppe in Esslingen
Hilite in Nürtingen

Weitere Betriebe folgen am Donnerstag!

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Verteilung Warnstreikaufrufe bei Belden

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Letzte Änderung: 10.01.2018