Wir sind keine Entwickler zweiter Klasse

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02.08.2017 Beschäftigte der Deutschen ACCUMOTIVE in Nabern wollen gleiche Arbeitsbedingungen für gleiche Arbeit

Adrian Krahn, Betriebsratsmitglied bei der Deutschen Accumotive und Thomas Spaeth von der betrieblichen IG Metall-Tarifkommission der Deutschen ACCUMOTIVE in Nabern haben heute ihrer Geschäftsführung rund 200 Unterschriften zur Unterstützung ihrer Tarifforderung übergeben.

Die IG Metall-Mitglieder haben bereits im Februar 2017 eine Tarifforderung beschlossen und der Geschäftsführung übergeben. Seither hatte die Geschäftsführung gerade einmal Zeit, um sich im Juni 2017 zu einem Gespräch mit den IG Metall-Vertretern zu treffen.

Dabei konnten die Verhandlungsbeauftragten der Geschäftsführung noch nicht einmal sagen, ob sie über einen Tarifvertrag verhandeln dürfen. Tarifvertrag sei etwas für Menschen, die Autos zusammenbauen, lautete deren Aussage. In der modernen Daimler-Welt wolle man Wettbewerb auf allen Ebenen, das "Tarifkartell" sei da nur störend, sagte ein Unternehmensvertreter.

Inzwischen werden die Beschäftigten ungeduldig. Nur 28 Tage Urlaub, kein tarifliches zusätzliches Urlaubsgeld, keine tarifliche Sonderzahlung, keine Bezahlung nach IG Metall-Flächentarifvertrag. Und das, obwohl zum Teil eng mit Daimler-Beschäftigten zusammengearbeitet wird.

"Wir entwickeln hier an der Zukunft der Daimler-Automobile gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen von Daimler und den Leiharbeitnehmern, wir gehören auch zum Daimler Konzern - wir sind keine Entwickler zweiter Klasse! Es ist nur gerecht, wenn wir dann auch die gleichen Arbeitsbedingungen haben", meint Serkan Zeybek von der IG Metall-Tarifkommission.

Mit der Unterschriften-Aktion heute habe man jetzt einen ersten Schritt unternommen, um der Geschäftsführung die Ernsthaftigkeit der Forderung nochmals klar zu machen. "Wir wollen endlich einen Verhandlungstermin. Da offensichtlich andere Themen für die Geschäftsführung wichtiger sind als die Belange ihrer Mitarbeiter, müssen wir jetzt mit Methoden der "Old-Economy" unserer Forderung Nachdruck verleihen", so Gerhard Wick, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Esslingen.


Pressemitteilung

Letzte Änderung: 01.08.2017