IG Metall kritisiert schlechten Stil

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17.03.2015 Betriebsbedingte Kündigungen bei Roto Frank in Leinfelden

Ohne zuvor den Betriebsrat am Standort Leinfelden zu informieren oder einzubeziehen, informierte der Vorstand der Roto Frank AG am 6. März den Wirtschaftsausschuss der AG und sofort danach die betroffenen Mitarbeiter über eine Vorstandsentscheidung, die für 29 Beschäftigte das Aus bedeutet.

Demnach sollen aufgrund der vom Vorstand dargelegten schlechteren Vertriebsaussichten für 2015 in der NT-Fabrik Leinfelden sechs Mitarbeiter in der Stanzerei und 23 in der Montage betriebsbedingt gekündigt werden. Die Kündigungen möchte der Vorstand noch im März aussprechen. "Der Betriebsrat hatte im Vorfeld keine Gelegenheit, Ideen und Vorschläge einzubringen", beanstandet Thomas Maier, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Esslingen.

Die Vertrauensleute protestieren gegen diese Maßnahmen und sind mit ihnen nicht einverstanden. Sie kritisieren scharf, dass keine der dem Vorstand vorgeschlagenen Maßnahmen auch nur ernsthaft geprüft wurde:

  • Anwendung des TV Besch, um die Kündigungen zu vermeiden.
  • Deutliche finanzielle Besserstellung von freiwilligen Aufhebungsverträgen für ältere Kollegen.
  • Verbesserte Sozialabfindungen, um Menschen, die gekündigt werden müssen, sozial besserzustellen.
  • Verschiebung der Maßnahmen um ein Quartal, um mehr Zeit für freiwillige Lösungen und die Entwicklung von Alternativen zu erhalten.

"Der Vorstandsvorsitzende zeigt kein Entgegenkommen und bleibt bei seinem Beschluss. Es gehört sich einfach nicht, den Betriebsrat bei solch einer Entscheidung völlig zu ignorieren und Lösungsvorschläge nicht zu beachten", kritisiert Maier den schlechten Stil.

Wegen der starren Haltung des Vorstandes befürchten die Vertrauensleute, dass am Standort Leinfelden weitere Arbeitsplätze in Gefahr geraten. Sie sehen dadurch die Zukunft des Standorts grundsätzlich gefährdet.


Presseinformation vom 16. März 2015

Letzte Änderung: 16.03.2015