Norgren bleibt hart

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19.11.2013 Streikende IG Metallerinnen und IG Metaller sind härter!

Über 200 TeilnehmerInnen bei Kundgebung vor dem Werkstor in Großbettlingen.
Weiterhin keine Annäherung bei den Verhandlungen. Streik geht in die 7. Woche!

Um die Verhandlungen zu begleiten und den öffentlichen Druck weiterhin hoch zu halten, rief die IG Metall für den 18. November 2013 zu einer Kundgebung vor dem Tor bei Norgren in Großbettlingen auf.

Und wieder kamen viele Kolleginnen und Kollegen aus anderen Betrieben und IG Metall-Verwaltungsstellen, aber auch Großbettlingerinnen und Großbettlinger um ihre Solidarität mit den Streikenden zu bekunden.

In die Liste der Solidaritätserklärungen reihten sich die Redebeiträge von Bernd Jelinka, Betriebsratsvorsitzender Norgren Fellbach, Joachim Nisch, Leiter des IG Metall-Vertrauenskörpers Daimler Sindelfingen, Martin Hornung, ehemaliger Betriebsratsvorsitzender Haldex Heidelberg, Hubert Bauer, Leiter des IG Metall-Vertrauenskörpers Festo Esslingen und Niels Clasen, Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Roto-Frank.

Die Solidarität beschränkte sich nicht nur auf Worte, sondern es gab auch praktisches Handeln. Martin Hornung überreichte eine Spende der Haldex-Belegschaft für den Solidaritätsfonds. Joachim Nisch berichtete, dass der Daimler-Betriebsrat im Rahmen des betrieblichen Codex bei den entsprechenden internen Stellen Beschwerde gegenüber den Praktiken der Firma Norgren eingelegt hat.

Jürgen Groß berichtete über den neuesten Verhandlungsstand:

Auch nach über sechs Wochen Streik gebe es bei den Verhandlungen zwischen IG Metall, Betriebsrat Norgren und Geschäftsführung Norgren am 18.11.2013 keine Annäherung.

Eine Fortführung des Betriebs in Großbettlingen wird von Norgren strikt abgelehnt, das passe nicht in deren Strategie.

Norgren lehnte eine Transfergesellschaft mit der Begründung ab, dass der Arbeitsmarkt im Süden in Ordnung sei und während des Arbeitslosengeldbezugs leicht eine neue Arbeit gefunden werden könne. Auch der Hinweis, dass über die Hälfte der Beschäftigten angelernt seien und wohl nur noch eine Zukunft als prekär Beschäftigte vor sich hätten, interessierte Norgren nicht. Auch nicht, dass viele Beschäftigte über 50 Jahre alt sind und selbst als Facharbeiter kaum noch eine Perspektive hätten, ließ das Norgren Management kalt.

Sie seien aber bereit, das Arbeitslosengeld mit einer Abfindung aufzustocken. Auch das ist ein mickriges Angebot für einen Konzern, der hunderttausende Euro für Security ausgibt. Norgren sei nicht bereit gewesen, mit der Abfindung die Leistung die die Kolleginnen und Kollegen zum Teil über Jahrzehnte erbracht haben, zu würdigen. Sie hätten schließlich dafür gesorgt, dass Norgren in Großbettlingen ein ausgezeichnetes Vorzeigewerk gewesen sei.

Jürgen Groß zeigte am Beispiel Norgren exemplarisch die verheerende Wirkung des Streikbrechereinsatzes durch Leih- und Werkvertragsfirmen auf. Tarifautonomie baut auf Verhandlungen in Augenhöhe; Um die zu erreichen, ist ein wirksames Streikrecht unabdingbar. Leih- und Werkvertragsarbeit führten bei Norgren dazu, dass das Gleichgewicht aus den Fugen geraten ist. Norgren verlagert Maschinen nach Tschechien und bekommt vom Gericht Recht. Im Betrieb setzen sie als Streikbrecher größten Teils legal Leiharbeiter und Werkvertragsfirmen ein. Die Streikenden wollen den Einsatz von Streikbrechern verhindern und bekommen das vom Gericht untersagt unter Androhung von Schadensersatz in Höhe von 250.000 Euro für jeden Fall der Zuwiderhandlung. Ökonomischer Druck entsteht hier nur noch für die Streikenden, aber kaum noch für den Arbeitgeber.

Dennoch geben die IG Metallerinnen und IG Metaller bei Norgren nicht klein bei. Sie bauen auf die Solidarität der IG Metall und auf den politischen Druck, den der Streik und die Aktionen aufbauen, wie Nevin Akar, Betriebsratsvorsitzende bei Norgren, in ihrer Ansprache betont. Sie bedankte sich bei allen Unterstützern aus den Betrieben und der Einwohnerschaft von Großbettlingen für Spenden, Lebensmittel und die Besuche im Streikzelt vor Ort. Für die Kolleginnen und Kollegen sei das ungeheuer wichtig und motivierend um weiterzumachen.

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Letzte Änderung: 19.11.2013