Die Gesundheit steht an erster Stelle

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15.06.2020 Best Practice: Corona-Maßnahmen bei Belden

Seit ihrer Gründung 1891 setzt sich die IG Metall in Deutschland für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ein. Im Vordergrund standen dabei zunächst der Brand- und Explosionsschutz, die Sicherheit von Arbeitsstätten, Werkzeugen und Maschinen. Wie erfolgreich dieser Einsatz war, belegt die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle, die über die Jahrzehnte kontinuierlich zurückgegangen ist. Auch für die IG Metall Esslingen bildet der Arbeits- und Gesundheitsschutz einer der Schwerpunkte ihrer Arbeit. Viele Betriebsrät*innen setzen sich seit Wochen dafür ein, dass Abstand gehalten wird, Masken getragen und Hygienevorschriften eingehalten werden.

In einem Betrieb ist der Betriebsrat besonders aktiv: bei Belden in Neckartenzlingen: Im März, als Corona im Anmarsch war, hatten die Kolleg*innen des Betriebsrats die Idee, ein Team zu bilden, das sich mit Corona befasst und Maßnahmen beschließt, um die Belegschaft zu schützen. Deshalb haben sich Geschäftsführung, Betriebsrat, Personalleitung, EHS (Environment Health Safety) und Facility zu einer Gruppe zusammengeschlossen und sich jeden Morgen um 9.30 Uhr telefonisch beraten, welche Maßnahmen notwendig sind, um die Belegschaft zu schützen. Die Angestellten wurden alle ins Homeoffice geschickt, um die Anzahl der Kolleg*innen am Standort zu reduzieren und die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Da Belden glücklicherweise genügend Aufträge hatte, musste die Produktion weiterproduzieren.

Durch Begehungen, Gefährdungsbeurteilungen und Risikoanalysen wurden Arbeitsplätze analysiert und Maßnahmen getroffen, um alle zu schützen. Der Abstand von 1,5 m muss zwischen den Kolleginnen und Kollegen eingehalten werden, sonst besteht Maskenpflicht während des Kontaktes. Um die Ansammlung von Kolleginnen und Kollegen zu vermeiden, wurden Pausenzeiten versetzt, Multi-Operator-Plätze in Single-Operator-Plätze umgestaltet, Aufnahmekapazitäten der Besprechungsräume definiert, Schichtüberlappungen vermieden und viele weitere Maßnahmen getroffen. Die Belegschaft wird hierbei über jeden Schritt informiert.

Um Fragen und Ängste zu begegnen, wurde das Corona-Information-Center gegründet. Dort können die Kolleginnen und Kollegen Informationen einholen, Fiebermessen und es wird Material wie Masken, Desinfektionsmittel und Informationen über Corona verteilt. Dieses Infocenter wird mit Pandemiehelfer*innen aus den eigenen Reihen besetzt. Betriebsrät*innen, Produktionspersonal und Angestellte haben sich zu Pandemiehelfer*innen ausbilden lassen und sitzen im Center, um Fragen zu beantworten, bestehende Sorgen aufzunehmen und diese an die Geschäftsführung weiterzugeben. Die Kolleg*innen bei Belden sind von der Beratungs- und Austauschmöglichkeit begeistert!

Wo es leider nach wie vor erhebliche Probleme gibt, ist im Bereich der Gewerbeaufsicht. Gerade einmal 17 Beschäftigte sind im Landkreis Esslingen für die Beratung und Überwachung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes von über 20.000 Betriebe zuständig.

Die Landesregierung muss erheblich mehr als bisher dafür tun, dass die Beschäftigten an ihren Arbeitsplätzen vor Gefahren geschützt werden - insbesondere jetzt, wo es darum geht, sie vor einem nahezu unbekannten Virus zu schützen. Der DGB im Land fordert schon lange, kurzfristig 250 neue Gewerbeaufsichtsbeamt*innen einzustellen. Besonders Kleinbetriebe müssen stärker kontrolliert und beraten werden. Denn Arbeit darf nicht krank machen oder gar das Leben kosten!

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Letzte Änderung: 10.07.2020