Worte zum Jahreswechsel

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18.12.2019 von Gerhard Wick, 1. Bevollmächtigter

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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

2019 war für uns Metallerinnen und Metaller ein Jahr mit Licht und Schatten.

Unsere Lichtseite:
Fast 1.000 Kolleginnen und Kollegen aus 85 Betrieben sind 2019 Mitglied geworden. Der jährliche Zuwachs ist somit höher als in den vergangenen zehn Jahren. Vielen Betriebsrätinnen und Betriebsräten, Jugend- und Auszubildendenvertreterinnen und -vertretern, Schwerbehindertenvertrauensleuten, Vertrauensleuten und aktiven Mitgliedern ist es gelungen, sie von der IG Metall zu überzeugen. Das stärkt uns in den Betrieben und auch gegenüber der Politik. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken.

Aber wo Licht ist, ist auch Schatten.

Dieser Schatten wird nach nahezu zehn Jahren guter Auftragslage von der Konjunktur geworfen. Der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie den USA und Europa trifft auch Betriebe bei uns im Kreis. Der Diesel-Betrugs-Skandal und die Diskussion über Elektro-Mobilität sorgt für weitere Verunsicherung. Der Auftragseingang ist in der Folge stark zurückgegangen. Bisher gibt es bei den meisten Betrieben einen kooperativen Umgang mit den Auswirkungen. "Stunden entlassen statt Menschen" ist bei diesen Betrieben die Maxime. Kurzarbeit, Anwendung des Tarifvertrages zur Beschäftigungssicherung, Ausweitung der tariflichen Freistellungszeit (T-ZUG-Tage) auf alle Beschäftigte.
Dennoch gibt es ein paar wenige Betriebe, die nur "halbschlau" handeln und zum Beispiel die Anzahl der Azubis reduzieren oder in 2020 überhaupt keine Azubis mehr einstellen. Oder Betriebe, die die Krise nutzen wollen, um schon lange gehegte Verlagerungen und Entlassungen anzugehen. Das hat nichts mit E-Mobilität zu tun, aber viel mit Gewinnmaximierung.

In unsicheren Zeiten gilt: Unsere einzige Sicherheit ist unsere Solidarität! Nur wenn wir uns organisieren und zusammenhalten, können wir die anstehenden Veränderungen gestalten.

Die IG Metall hat den Klimawandel nicht erfunden und auch nicht gemacht.
Die IG Metall hat auch nicht den Diesel in Verruf gebracht.
Die IG Metall hat auch nicht entschieden, dass künftig batterieelektrische Autos gebaut werden. Das war die chinesische Regierung.
Die IG Metall erkennt aber die Gefahren des Klimawandels.
Die IG Metall steht zu den Klimazielen der EU.
Die IG Metall sieht die Notwendigkeit einer CO2-neutralen Gesellschaft und Industrie, einer Energie- und Mobilitätswende.

Der Weg dahin ist politisch zu gestalten: sozial - ökologisch - demokratisch. Wir wollen uns einmischen, wir wollen Vorschläge machen.

Dabei gilt für uns: Wandel braucht Sicherheit. Jede Veränderung verunsichert die Menschen. Führt zu Angst vor Entgeltverlusten und dem Verlust des Arbeitsplatzes. Unsere große Herausforderung für die nächsten Jahre wird es sein, diese Veränderungen konstruktiv zu begleiten, die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen und Regelungen zu finden, die Sicherheit geben. Niemand darf unter die Räder kommen. Wir können das, gemeinsam mit unseren Mitgliedern.

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In diesem Sinne wird unser Team im Büro euch auch 2020 mit Herz und Verstand unterstützen. Im Namen unseres Teams wünsche ich ein gutes neues Jahr.

Gerhard Wick
1. Bevollmächtigter
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Das Team

Das Team

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Letzte Änderung: 20.12.2019