DaimlerChrysler, Mettingen: Sture Werkleitung

01.08.2006 Mit ihrer sturen Haltung bei den Verhandlungen über Arbeitszeitflexibilisierung gefährdet die Werkleitung bis zu 550 neue Arbeitsplätze, die mit Zusatzaufträgen in Mettingen geschaffen werden können.

Am Freitag vergangener Woche wurde die Belegschaft vor dem Betriebsratsbüro in Mettingen über den Stand der Verhandlungen informiert.

Im Folgenden nähere Informationen sowie die Positionen der IG Metall, die als Flugblatt verteilt wurden:

Die Verhandlungen über Zusatzaufträge für Hinterachsgetriebe für Chrysler und zusätzliche Seitenwellen und Bremsscheiben im Umfang von ca. 550 Arbeitsplätzen stecken in der Sackgasse.

Durch Rationalisierungseffekte werden immer weniger Beschäftigte notwendig, um die gleiche Stückzahl zu produzieren. Um dies auszugleichen brauchen wir zusätzliche Produktionsumfänge. Deshalb verhandelt der Betriebsrat mit der Firma über die Sicherung von Arbeitsplätzen durch Zusatzgeschäfte. Die Werkleitung beharrt darauf, die Betriebszeit in den Abteilungen, die für Zusatzgeschäfte produzieren sollen, generell auf bis zu 18 Schichten auszuweiten. Der Betriebsrat verlangt jedoch, dass sich eine Vereinbarung ausschließlich auf die Kostenstellen beziehen kann, die mit Zusatzaufträgen direkt in Verbindung stehen.

Nicht über die Köpfe der Belegschaft!
Es ist verständlich, dass die Werkleitung „Planungssicherheit“ für die Produktion der Zusatzaufträge braucht. Der Betriebsrat ist deshalb bereit, die für die Gestaltung der notwendigen Betriebszeiterweiterung notwendigen Regelungen zu treffen. Wir verlangen aber, dass wie bisher üblich, die für die Erledigung von Zusatzaufträgen notwendigen zusätzlichen Schichten mit der Belegschaft in Arbeitsgruppen zur Programmerfüllung besprochen und vereinbart werden. Die Betroffenen sollen entscheiden, ob sie die notwendige Arbeitszeit in Form von Überzeit (16. und 17. Schicht) erbringen oder in Form eines neuen Arbeitszeitmodells. Falls mehr als 17 Schichten erforderlich wären (derzeitige Planung für Hinterachsgetriebe: ab 2010), würde das Wochenendschichtmodell angewendet werden. Damit würden sofort Arbeitsplätze geschaffen.

Werkleitung setzt auf Zwang statt Vereinbarung!
In den Verhandlungen wurde zunehmend deutlich, dass es der Werkleitung gar nicht alleine um das Zusatzgeschäft und die Planungssicherheit geht. Sie will vielmehr über die Köpfe der betroffenen Beschäftigten und des Betriebsrates hinweg die Ausweitung der Betriebszeit diktieren.

Anstatt mit den Betroffenen fair auszuhandeln, wie die Betriebszeiterweiterung gestaltet werden soll, will die Werkleitung Zusatzschichten anordnen.

Die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats bei Überstunden sollen in allen Abteilungen, die Zusatzgeschäfte produzieren, wegfallen. Die Firma könnte diktieren, die Beschäftigten müssten folgen.

Beschäftigungssicherung am Standort soll ein Lippenbekenntnis bleiben, da die Werkleitung nicht bereit ist, die Forderung des Betriebsrats zu erfüllen, die Fremdvergabe in der Logistik ( LOG) zu stoppen und fremd vergebene Umfänge wieder zurück zu holen.

Die Werkleitung riskiert mutwillig, dass diese 550 Arbeitsplätze nicht ins Werk Untertürkheim kommen. Wir verlangen, dass die Werkleitung zur Vernunft zurückkehrt und auf der Grundlage der Vorschläge des Betriebsrats Lösungen am Verhandlungstisch sucht!

Letzte Änderung: 21.11.2007