Betriebe müssen Ausbildungspotenzial nutzen

20.07.2006 Stuttgart (dpa/lsw) - Betriebe können nach Ansicht von Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) ihr Ausbildungspotenzial noch besser ausschöpfen.

Dies liege trotz der bisher schon enormen Anstrengungen im eigenen Interesse der Betriebe und im Interesse der Bewerber, sagte Pfister am Mittwoch in Stuttgart.

«Investitionen in Ausbildung sind Investitionen in die Zukunft jedes Unternehmens», sagte der Minister. Er appellierte an die Betriebe, bei den Ausbildungsplätzen «noch einen Zahn zuzulegen» und diese der Agentur
für Arbeit zu melden. Jugendliche forderte Pfister auf, sich bei der
Berufswahl und der regionalen Mobilität flexibel zu zeigen.

Den Agenturen für Arbeit seien von Oktober 2005 bis Ende Juni 5,5
Prozent weniger Ausbildungsplätze gemeldet worden als im
Vergleichszeitraum des Vorjahres, erklärte die Vorsitzende der
Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Eva Strobel. Die
gemeldeten rund 54 000 Ausbildungsplätze seien rund 3100 weniger als
im Vergleichszeitraum. Mit knapp 77 000 habe die Zahl der Bewerber um
695 (knapp ein Prozent) abgenommen.

Pfister wies auf das zum 1. Juni aufgelegte «Sonderprogramm
zusätzliche Ausbildungsplätze» des Wirtschaftsministeriums für die
Zielgruppe der Altbewerber hin. Zwei Millionen Euro stünden für rund
600 zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfügung, jede Lehrstelle
werde mit rund 3500 Euro gefördert. Darüber hinaus gebe es die
Möglichkeit von Ausbildungsverbünden oder Einstiegsqualifizierungen.

Die stellvertretende Landesvorsitzende des Deutschen
Gewerkschaftsbundes, Leni Breymaier, kritisierte, Pfister sei «nichts
Neues und entschieden zu wenig eingefallen». Sie forderte «Taten
statt Appelle».

(Internet: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg:
www.wm.baden-wuerttemberg.de, Link «Sonderprogramm für zusätzliche
Ausbildungsplätze»)

dpa hm yysw mau
191458 Jul 06

Letzte Änderung: 21.11.2007