Kabarett-Abend mit Marlies Blume
Am Internationalen Frauentag wurden in vielen der von der IG Metall Esslingen betreuten Betriebe Gutscheine für einen Kabarett-Abend mit Marlies Blume an die Kolleginnen verteilt. Gut 300 folgten der Einladung in die Festhalle Denkendorf, um einen Abend mit der "Weltenbürgerin mit schwäbischem Migrationshintergrund" zu verbringen.

Nach einem Empfang mit Sekt und selbstgebackenem Gebäck in Form des Frauenzeichens, eröffneten die drei Sprecherinnen des Ortsfrauenausschusses der IG Metall Esslingen, Monika Heim, Sabine Jensch und Susanne Taylor, den Abend mit einer kleinen "Aufstehen"-Runde: "Wer ist für eine Frauenquote?" und "Wer kandidiert bei einer Wahl?" waren zwei der Fragen, zu denen die Kolleginnen aufstehen konnten.

Marlies Blume, selbsternannte "Beauftragte für Schanzengleichheit", offenbarte - ganz in Rosa und Pink - große philosophische Gedanken und formulierte alte Fragen neu: Von welchem Paarverhalten kommen wir her und wo wollen wir hin? Ist das typisch Männliche und Weibliche genetisch veranlagt, sprich XY? Oder ungelöst? Wieso gibt es Rabenmütter aber keine Rabenväter, Herrscher aber keine Damscher? Weshalb müssen wir über eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf diskutieren? Wer hat das eigentlich getrennt und warum? Ist man beim "Ehegatten-Splitting" rein sprachlich schon kurz vor der Scheidung? Warum behalten Frauen von ihrer Großartigkeit oft nur die Artigkeit?
Die schwäbische Kabarettistin, aus Eislingen stammend und seit einigen Jahren in Ulm ansässig, setzte in Denkendorf Zeichen im Gender Mainstreaming, "damit alles in Fluss kommt und nicht den Bach hinuntergeht". Auf Schwäbisch sprach sie Dinge unverblümt aus, die auf Hochdeutsch vermutlich überzogen gewirkt hätten: "Wenn Menscha z´samma kommad, isch des di aldernative Energieversorgung der Zukunft. Da werdad Energia frei und dann wird des ganz groß ... a bissle wie beim Hefedoig".
Wenn Heike Sauer alias Marlies Blume mit vollem Körpereinsatz auf der Bühne zu ihrem Publikum "schwätzt" und immer mal wieder nachfragt "Schbierad Se, wie i denk?", bleibt kein Auge trocken. Jedenfalls war das durchweg weibliche Publikum so begeistert, dass es Standing Ovations gab und Zugabe verlangt wurde. Nach der Show mischte sich Marlies Blume unter die Gäste, stand für die eine oder andere Frage zur Verfügung oder war für ein kleines "Schwätzle" offen.
Letzte Änderung: 27.03.2019