Jörg Hofmann spricht morgen in Esslingen

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30.01.2018 Ganztägiger Warnstreik bei Index in Esslingen, Reichenbach und Deizisau

Gestern und am heutigen Dienstag haben sich die Beschäftigten der Index-Werke in Esslingen, Reichenbach und Deizisau mit überwältigender Mehrheit dafür entschieden, ihren Forderungen mit einem ganztägigen Warnstreik Ausdruck zu verleihen. Nachdem die vierte Verhandlungsrunde sowie ein weiterer Einigungsversuch am Wochenende keine Annäherung der Arbeitgeberseite bewirken konnte und somit zu keinem Ergebnis in der laufenden Tarifrunde geführt hat, ist eine weitere Verschärfung der Arbeitskampfmaßnahmen unumgänglich. Der ganztägige Warnstreik bei den Index-Werken beginnt in Esslingen und Deizisau am 31. Januar 2018 um 5.30 Uhr und endet am 1. Februar 2018 um 5.30 Uhr, in Reichenbach beginnt er am 31. Januar 2018 um 6 Uhr und endet am 1. Februar 2018 um 6 Uhr. An allen drei Standorten finden Kundgebungen um 8.30 Uhr statt, in Esslingen zudem auch um 13.30 Uhr. Bei dieser Kundgebung spricht der Vorsitzende der IG Metall Jörg Hofmann.

In den Tarifverhandlungen für die mehr als 900.000 Beschäftigten der badenwürttembergischen Metall- und Elektroindustrie ist es auch beim fünften Anlauf nicht gelungen, zu einer Einigung zu kommen. Nach dem Ende der Gespräche erklärte Gerhard Wick, Mitglied der Verhandlungskommission und Erster Bevollmächtigter der IG Metall Esslingen: "Wir sind mit dem festen Willen in diese Verhandlung gegangen, einen tragbaren Kompromiss für beide Seiten zu finden. Die Arbeitgeber sind allerdings auf keinen unserer Lösungsvorschläge eingegangen und waren nicht bereit, eine Lösung für unsere Forderung nach Zuschüssen für Beschäftigte in besonderen Lebenssituationen zu finden. Das zeigt, welche Herr-im-Haus-Mentalität bei Arbeitszeitfragen nach wie vor im Arbeitgeberlager herrscht."

Vor Beginn der Gespräche hatte die IG Metall den Arbeitgebern ein Ultimatum zur Einigung gesetzt und im Fall des Abbruchs die weitere Eskalation angekündigt. Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg hat dem Verhandlungsführer am Samstagmittag das klare Votum erteilt, dem IG Metall-Vorstand ganztägige Warnstreiks zu empfehlen, da es aus Sicht der Delegierten für eine Einigung zusätzlichen Druck braucht. "Offenbar verstehen die Arbeitgeber keine andere Sprache als noch mehr Druck", so Wick. Der Vorstand folgte dem Vorschlag der Großen Tarifkommission, die flächendeckenden Warnstreiks beginnen morgen. In den vergangenen zwei Wochen hatten bereits 290.000 Beschäftigte allein in Baden-Württemberg die Forderungen der IG Metall unterstützt, bundesweit waren es rund 960.000.

Letzte Änderung: 30.01.2018