Rund 1000 Teilnehmer auf Mai-Kundgebungen
Die gößte Kundgebung, mit ca. 400 Teilnehmern, fand in Esslingen statt. Hauptredner war Sieghard Bender, 1. Bevollmächtigter der IG Metall. Er kritisierte das grenzenlose Profitstreben der Finanzinstitute und großen Konzerne. Globalisierung sei weder ein Naturgesetz noch gottgegeben, sondern ein Instrument der großen Konzerne, ihre Interessen durchzusetzen. "Die größten 500 Konzerne der Welt verfügen über 50 % des weltweit erwirtschafteten Sozialproduktes. Mit dieser Macht können sie fast jede Regierung stürzen und nehmen massiv Einfluss auf politische Entscheidungen," so Bender.
Mittelständische Unternehmen forderte er auf, sich gemeinsam mit den Beschäftigten und der IG Metall gegen den Druck der Konzerne und Banken zur Wehr zu setzen. Wer den Druck aber nur nach unten weitergibt und "von seinen Beschäftigten Opfer abpressen will, den werden wir öffentlich an den Pranger stellen." Die IG Metall wird sich auch nicht scheuen, die Staatsanwltschaft einzuschalten, wie bereits bei Recaro in Kirchheim geschehen.
Die Konzernleitung von Panasonic forderte Bender konkret auf, sich an der Erhaltung beziehungsweise der Neuansiedlung von Arbeitsplätzen in Oberesslingen zu beteiligen. "Wer abholzt, muss auch wieder aufforsten," so Bender. Beschäftigte des Panasonic-Bildröhrenwerkes waren in einem Demonstrationszug auf den Rathausplatz gekommen und forderten auf Plakaten und Transparenten den Erhalt ihrer Arbeitsplätze .
Desweiteren prangerte Bender die ungerechte Verteilung des Reichtums in Deutschland an. Deutschland sei so reich wie nie, und dennoch nehme die Armut zu und fehle den öffentlichen Haushalten überall das Geld für dringend notwendige Aufgaben. "Eine Besteuerung der 4 Billionen Euro Privatvermögen mit nur 2,5 % würde Mehreinnahmen für den Staat in Höhe von 100 Milliarden Euro bringen."
Mit einem Blick nach Frankreich forderte Bender auch bei uns zum Widerstand gegen die geplante Lockerung des Kündigungsschutzes auf und sprach sich eindeutig für einen gesetzlichen Mindestlohn aus, "um zu gewährleisten, dass Menschen von ihrer Arbeit auch leben können."Letzte Änderung: 21.11.2007