BR-Wahlen: Hohe Beteiligung - mehr MetallerInnen

13.04.2006 Gegenüber der Betriebsratswahl 2002 stieg die Wahlbeteiligung im Bereich der IG Metall Esslingen von 72,4% auf 76,6%. Der Anteil der IGM-Mitglieder stieg auf 75,9 %.

In den 118 Betrieben waren ca. 40 000 Beschäftigte zur Wahl aufgerufen. Von Wahlmüdigkeit war nichts zu spüren.
"Dies zeigt, wie wichtig den Kolleginnen und Kollegen die betriebliche Interessensvertretung und die Mitbestimmung ist," meint Sieghard Bender, der 1.Bevollmächtigte.

Von den 860 gewählten Betriebsratsmitgliedern sind 75,9% Mitglied der IG Metall, vor vier Jahren waren es 63,2%. "Erfahrungsgemäß finden während der Amtsperiode noch einige den Weg zu uns", so Bender.

Bei der Wahl standen die Sorge um die Zukunft von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, die Umsetzung des neuen Entgeltrahmentarifvertrages und die aktuelle Tarifauseinandersetzung im Vordergrund. In nur 3 Betrieben gab es Listenwahl, das heißt dass die Beschäftigten in 115 Betrieben ihre Wunschkandidaten direkt wählen konnten.

Von ihren Gremien als Betriebsratsvorsitzende bestätigt wurden u.a. Helmut Lense bei Daimler Chrysler Untertükheim/Mettingen, Giovanni Conforti bei Index Esslingen, Hans-Jürgen Drung bei Festo Esslingen, Helmut Frick bei J.Eberspächer Esslingen, Dieter Betz bei Siemens Kirchheim, Arno Böttcher bei BBT-Wernau, Lothar Bindert bei Traub Reichenbach, Peter Teubel bei Metabo Nürtingen, Rolf Aller bei Bio Greiner Frickenhausen, Hans-Peter Haug bei Hirschmann Neckartenzlingen, Mariano Garcia bei Bielomatik Neuffen.
Bei Recaro Kirchheim erhielten die aktiven IG Metaller von der Belegschaft die meisten Stimmen. "Dies sollte die Geschäftsleitung zum Nachdenken bewegen, ihren Tarifvertragsbruch aufzugeben und wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren", so Bender.
Der Großteil der Wähler und Wählerinnen erwarte eine konsequente Interessensvertretung, die eigene Vorschläge macht und die Belegschaft offen informiert.

Die Betriebsräte werden sich mit wichtigen Themen beschäftigen müssen. Das Spektrum reicht von der richtigen Eingruppierung mit entsprechenden Leistungszulagen über die Verteilung und Lage von Arbeitszeiten bis zu Aus- und Weiterbildungsfragen. Dabei erwarten die Beschäftigten in unsicheren Zeiten Regelungen, die vor einseitigen, nur an Gewinnmaximierung orientierten Festlegungen schützen.

Für die Neugewählten gilt es nun geeignete Qualifizierungsmaßnahmen durchzuführen. Weiterhin werden für die Betriebe spezifische Schwerpunktprogramme entwickelt. Diese Seminare, sowie ein von der IG Metall organisierter Erfahrungsaustausch sind notwendig, denn in vielen Fällen verhandelt man mit Geschäftsleitungen, die jahrelanges Studium, die Unterstützung von Beratern, Anwälten und des Arbeitgeberverbandes haben.

Letzte Änderung: 21.11.2007