Übergabe Unterschriftenlisten

 IG Metall Esslingen (v.l.n.r.: Andreas Streitberger, Michael Hennrich MdB, Ulrich Büttner)

19.09.2016 IG Metall fordert Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenversicherungsbeiträge durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber

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Die im Rahmen einer Unterschriftenaktion gesammelten Unterschriftenlisten wurden am 16. September an den Bundestagsabgeordneten Michael Hennrich (CDU) übergeben.

''Die Krankenkassen-Briefe mit der Ankündigung eines erhöhten Zusatzbeitrags haben bei unseren Kolleginnen und Kollegen Empörung ausgelöst. Die Zusatzbelastung liegt jetzt im Durchschnitt bei 1,1 Prozent und wird absehbar steigen. Je nach Einkommen sind das bis zu 47 Euro monatlich und 560 Euro jährlich. Und die Arbeitgeber machen sich einen schlanken Fuß. Das kann so nicht weitergehen!", meint Andreas Streitberger, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Esslingen. Der Zusatzbeitrag sei ungerecht, weil er einseitig die Versicherten belaste und die Arbeitgeber von der Finanzierung medizinischen Fortschritts und steigender Gesundheitskosten befreie, so Streitberger. Zudem setze der Zusatzbeitrag falsche Anreize, weil er die Kassen in einen Kostenwettbewerb um die Höhe der Beiträge zwinge. Dies heize die Jagd nach jungen, gesunden Versicherten an, da diese für die Kassen "gute Risiken" darstellten. Statt über Versorgungsqualität und Nähe zu den Versicherten werde der Wettbewerb vorrangig über die Beitragshöhe ausgetragen.

Stattdessen fordert die IG Metall von der Landes- und Bundespolitik, dass die einseitige Belastung der Versicherten beendet und die vollständige Parität wieder hergestellt wird.

Die IG Metall Esslingen hat dazu in vielen Betrieben des Landkreises eine Unterschriftenaktion durchgeführt. Die gesammelten Listen mit etwa 1.500 Unterschriften wurden am 16. September von Gewerkschaftssekretär Andreas Streitberger und dem Ortsvorstandsmitglied Ulrich Büttner an den Bundestagsabgeordneten Michael Hennrich übergeben. Dieser versprach, dass eine Steigerung der Gesundheitskosten nicht dauerhaft nur den Arbeitnehmern aufgebürdet werden könne. "Ab einem bestimmten Punkt ist klar, dass sich auch die Arbeitgeber wieder an der Verteuerung beteiligen müssen. Hierbei gibt es verschiedene Überlegungen, die allerdings noch nicht spruchreif sind", so der Nürtinger Bundestagsabgeordnete.

Letzte Änderung: 19.09.2016