Nürtinger SeniorInnen unterwegs

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12.07.2016 SeniorInnen von DGB und IG Metall Nürtingen auf großer Fahrt im schönen Erzgebirge

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Das Ziel der diesjährigen Mehrtagesreise der Senioren von DGB und IG-Metall war vor kurzem eine Rundfahrt durch das Erzgebirge.

Frühmorgens ging die Reise los über die Autobahn bis zum ersten Halt am Rasthof "Frankenhöhe". Hier wurde flugs am Bus ein leckeres Frühstücksbüffet aufgebaut und frisch gestärkt ging die Fahrt weiter bis Hof. Die Stadt ist sicher vielen noch bekannt durch den früheren Grenzübergang und die Züge der Botschaftsflüchtlinge, die im Hofer Bahnhof ankamen und versorgt wurden. Hof hat aber eine Fülle von historischen Ereignissen durchlebt und es konnte jeder auf eigene Faust diese wunderschöne Stadt erkunden. Weiter gefahren wurde nach 2 Stunden bis zum Quartier in Großrückerswalde.

Am nächsten Tag stand die "Silber- und Bergbauhauptstadt" Freiberg auf dem Programm, die dank des Silberabbaus zu den reichsten Städten in Sachsen zählte. Freibergs historischer Stadtkern steht unter Denkmalschutz und die Altstadt präsentiert sich nicht nur mit faszinierenden Bauwerken und interessanten Impressionen - hier spürt man auch etwas ganz Besonderes, nämlich das Flair einer mittelalterlichen Stadt. Nach der Stadtrundfahrt war der Besuch des Freiberger Doms angesagt, um dort den Klängen der berühmten Silbermannorgel zu lauschen.
Klangvoll ist auch das Geläut des Domes, das aus sechs Glocken besteht. Eine echte Berühmtheit ist die "Goldene Pforte": ein spätromanisches, um 1230 geschaffenes Rundbogen-Sandsteinportal an der Südseite des Doms mit Skulpturen und reich verzierten Säulen. Im Dom selbst warten noch weitere Sehenswürdigkeiten. Zum einen die freistehende, "Tulpenkanzel" aus dem frühen 16. Jahrhunderts - zum anderen die "Bergmannskanzel" aus dem Jahr 1638.

Am Nachmittag auf dem Weg zum bekannten Spielzeugdorf Seiffen durfte die Besichtigung des weltgrößten Nussknackers und die größte Spieldose der Welt in Neuhausen nicht versäumt werden. Schon am Eingang begrüßt der größte funktionsfähige pneumatisch betriebene Nussknacker der Welt die Besucher. Er "bewohnt" mit seinen 5,87 m ein eigenes Haus. Im Freigelände ist die größte Spieldose der Welt aufgebaut. Angelehnt an das Märchen vom Nussknacker von ETA Hoffmann und zur Musik aus der Nussknackersuite von Peter Tschaikowski öffnen sich täglich zur vollen Stunde die riesigen Tore der Spieldose und haben schon so manche Augen zum Glänzen gebracht.

Weiter ging es nach Seiffen um das Erzgebirgische Spielzeugmuseum zu besuchen. Hier konnte man der geschickten Handwerkerin über die Schulter schauen und besonders interessant war zuzusehen, wie die Räuchermännchen in reiner Handarbeit hergestellt werden.

Der dritte Tag der Reise führte über Wolkenstein in die Bergstadt Annaberg-Buchholz. Persönlichkeiten wie Adam Ries und Barbara Uthmann prägten hier das Leben nachhaltig. Insbesondere Barbara Uthmann, eine erfolgreiche, wohlhabende Unternehmerin. Sie stammte aus einer sehr reichen Familie und man sagt, sie habe das Klöppeln im Erzgebirge gefördert und in schlechter Zeit, als der Silberbergbau zurückging den Menschen damit neue Arbeitsmöglichkeiten geschaffen. Gemeinsam mit ihren Kindern betrieb sie auch nach dem Tod ihres Mannes die sehr gewinnbringende Saigerhütte weiter. Die Hütte florierte - und rief den Unmut der Gewerke hervor, die sich beim Kurfürsten beschwerten und Barbara Uthmann wurde zum Verkauf gezwungen.

Adam Ries zog es in jungen Jahren Annaberg. Er gilt bis heute als der "Vater des modernen Rechnens" und er war tatsächlich das, was man bis heute mit ihm verbindet: ein Rechenmeister. Ries hatte es sich zur Aufgabe gemacht, das Rechnen dem einfachen Volk zugänglich zu machen. Es war damals nicht üblich, dass jeder rechnen konnte - nicht selten wurden einfache Bürger von Kaufleuten übers Ohr gehauen. Allgemein bekannt ist auch sein Name aus der Redewendung "Nach Adam Riese" bekannt.

Bei dem Stadtrundgang zu Fuß durfte natürlich der Besuch der St. Annenkirche nicht fehlen. Sie wurde 1499 - 1525 erbaut und ist eine der bedeutendsten spätgotischen Hallenkirchen Deutschlands. Der prachtvolle Innenraum birgt in sich wertvolle Kunstschätze. Die Kanzel von dem Bildhauer Franz Maidburg, der sogenannte Annaberger Bergaltar von Hans Hesse, der Taufstein und die "Schöne Tür" von Hans Witten. Dem Klang der unlängst restaurierten Walcker-Orgel aus dem Jahre 1884 zu zu hören, stellt dabei einen besonderen Höhepunkt dar. Besonders interessant war auch die Bergkirche St. Marien. Das Gotteshaus diente von 1511 bis 1863 ausschließlich der bergmännischen Andacht, zumal die Baukosten überwiegend aus den "Wochenpfennigen" der Bergknappschaft bestritten wurden. In der einzigen knappschaftlichen Sonderkirche Sachsens "St. Marien" kann man mit der Bergmännischen Krippe sehr eindrucksvoll die enge Verbundenheit des christlichen Glaubens und der bergmännischen Tradition nachvollziehen.

Das nächste Ziel war die höchstgelegene Stadt Deutschlands. Von Cranzahl aus ging es die letzten 17 km mit der dampfenden Schmalspurbahn - Eisenbahnromantik pur - nach Oberwiesenthal. Bevor aber das Hotel von Jens Weißflog zu Kaffee und Kuchen aufgesucht wurde, durfte natürlich ein Abstecher zum 1.215 m hohen Fichtelberg nicht fehlen. Der Fichtelberg ist mit 1214,79 der höchste Berg in Sachsen und bildet mit dem nahe gelegenen Klinovec (Keilberg; 1243,7) auf tschechischer Seite das bedeutendste Wintersportzentrum des Erzgebirges.
Über ein herrliches Panorama ging die Fahrt zurück zum Hotel allerdings mit einem Zwischenstopp in der Likör- und Destillationsfabrik Ullmann, wo der berühmte "Lauterbacher Tropfen" hergestellt wird. Als krönender Abschluss des Tages war ein erzgebirgischer Heimatabend angesagt, vorgetragen von einer Heimatgruppe mit erzgebirgischer Musik, Gedichten und Anekdoten.

Mit vielen neuen Eindrücken ging die Fahrt am vierten Tag zurück ins "Ländle", wo nach einem gemeinsamen Abendessen in der "Linde" in Zizishausen die sehr schöne, erlebnisreiche Reise endete.

Die Reisenden bedanken sich bei dem Fahrer Waldemar Kunz (Kuntz) für die umsichtige und souveräne Fahrweise sowie bei der Reiseleiterin Renate Pauli, die so informativ und kurzweilig durch das Erzgebirge begleitete.

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SeniorInnen unterwegs...

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Letzte Änderung: 11.07.2016