Die Firma Pilz ist weltweit im Bereich Sicherheit in der Automatisierung tätig und hat rund 660 Beschäftigte in Ostfildern-Nellingen, davon über zwei Drittel Angestellte.

Das Unternehmen ist seit Jahresbeginn nicht mehr im Arbeitgeberverband und hat den Beschäftigten jetzt einen Zusatz zum Arbeitsvertrag vorgelegt. Danach sollen die Mitarbeiter 2,2 Stunden pro Woche mehr arbeiten -davon etwa zwei Drittel unbezahlt- sowie auf Mehrarbeits- und Schichtzuschläge verzichten. Die Mitarbeiter haben die Befürchtung, mit diesem Zusatz zum Arbeitsvertrag nicht nur ihre heutigen tariflichen Rechte und Leistungen einzuschränken, sondern die Tür für weitere Verschlechterungen in der Zukunft aufzumachen.

Verhandlungen mit der IG Metall Esslingen über einen Anerkennungs-Tarifvertrag hatte die Geschäftsleitung vor rund zwei Wochen abgebrochen. Bereits einen Tag später wurden die neuen Arbeitsverträge an die Beschäftigten verteilt. Bei einer Veranstaltung der Geschäftsleitung, bei der die Mitarbeiter von den Änderungen im Arbeitsvertrag überzeugt werden sollten, hatte die IG Metall keine Möglichkeit, die Risiken aufzuzeigen und die Vorteile eines Anerkennungs-Tarifvertrags darzustellen.

Trotz der Versicherung der Geschäftsleitung, keinen Druck auf ihre Mitarbeiter auszuüben, gibt es bereits erste Fälle, wo Beschäftigten von Vorgesetzten gesagt wurde, sie seien die Ersten, die gekündigt werden, wenn sie den Zusatz nicht unterschreiben.

Die IG Metall fordert von der Geschäftsleitung die Wiederaufnahme von Verhandlungen mit dem Ziel eines Anerkennungs-Tarifvertrags.

Weitere Informationen zur Situation bei Pilz und dem Zusatz zum Arbeitsvertrag finden sich im angehängten Flugblatt der IG Metall Esslingen.