Die Kolleginnen und Kollegen der Delegiertenversammlung der IG Metall Esslingen haben am 16. Februar 2016 beschlossen:

Liebe Kolleginnen und Kollegen bei XXXL Mann Mobilia in Mannheim,

mit großer Empörung haben wir erfahren, dass ihr seit Anfang Februar von eurer Geschäftsleitung daran gehindert werdet, den Betrieb zu betreten. Juristisch sagt man dazu "freigestellt" - wir nennen das Aussperrung. Und die gehört verboten! Das Vorgehen eurer Geschäftsleitung hat nichts mit einem vertrauensvollen Umgang mit Mitarbeitern und Betriebsrat zu tun, sondern ist frühkapitalistische Arbeitgeberwillkür in Reinkultur.

Und der Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes macht uns besonders betroffen, weil wir dies vor zwei Jahren auch in einem Betrieb im Bereich der IG Metall Esslingen hautnah erlebt haben, als die Beschäftigten der Firma Norgren in Großbettlingen während ihres neunwöchigen Streiks für den Erhalt ihres Werkes von privaten Sicherheitsleuten am Betreten des Firmengeländes gehindert wurden.

Das Vorgehen eurer Geschäftsleitung ist ein krasses Beispiel dafür, dass die Demokratie am Werktor aufhört. Dabei setzt sich eure Geschäftsleitung sogar über die begrenzten Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats hinweg, der nach dem Betriebsverfassungsgesetz vor geplanten Personalmaßnahmen zu beteiligen ist - gegebenenfalls bis hin zu einem Interessenausgleich und Sozialplan.

Wir sehen in dem Vorgehen der Geschäftsleitung den Versuch Fakten zu schaffen und einer Verhandlungslösung über die Zukunft eurer Arbeitsplätze vorzugreifen. Mit der Abweisung eures Antrags auf eine einstweilige Verfügung die Arbeit wieder aufnehmen zu können, spielt das Arbeitsgericht der Geschäftsleitung auch noch in die Karten. Dies zeigt, dass auch an diesem Punkt die Gesetze zum Schutz von Arbeitnehmern verbessert werden müssen.

Wir hoffen dennoch, dass ihr - gemeinsam in und mit eurer Gewerkschaft ver.di - es schafft, an eure Arbeitsplätze zurück zu kehren. Aber noch mehr wünschen wir euch Erfolg dabei, eure Arbeitsplätze in Mannheim zu erhalten. Wir werden euch mit unseren Möglichkeiten dabei unterstützen, wie z.B.. durch die Postkarten-Aktion von ver.di