Weniger Normalarbeitsplätze
DGB: Zwar mehr Beschäftigte, aber weniger Normalarbeitsverhältnisse
Der DGB-Landesvorsitzende Nikolaus Landgraf kritisierte mit Blick auf die neuen Arbeitsmarktzahlen der Regionaldirektion die nachlassende Qualität der Arbeit in Baden-Württemberg. Zwar gebe es im Vergleich zum Vorjahr mehr Beschäftigung, die Qualität der Arbeitsplätze in Baden-Württemberg nehme aber immer weiter ab. Landgraf: "Die Zahlen der Arbeitsagentur stützen die These des DGB, dass der Beschäftigungsaufbau neben der Leiharbeit als Spitzenreiter vor allem in denjenigen Branchen stattfindet, die für ihre prekären Arbeitsverhältnisse und niedrigen Löhne berüchtigt sind."
Landgraf verwies auf eine Studie des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) im Auftrag der Landesregierung: "Jede dritte Stelle in Baden-Württemberg ist nur noch eine Teilzeitstelle. Fast 13,3 Prozent der Menschen sind ausschließlich geringfügig beschäftigt. Und 7,6 Prozent der Arbeitnehmer haben nur einen befristeten Vertrag", kritisierte der DGB-Landeschef.
"Nach den Daten des IAW ist das Normalarbeitsverhältnis in Baden-Württemberg auf dem Rückzug. Während die reguläre Beschäftigung in den letzten sechs Jahren um knapp sechs Prozent gestiegen ist, legte die atypische Beschäftigung um fast dreißig Prozent zu", klagte Landgraf.
Den neuen Zahlen der Arbeitsagentur zufolge legte die Zeitarbeit in Baden-Württemberg am stärksten zu. Der Beschäftigungsaufbau beträgt dort 5,9 Prozent. Dann folgen die Land- und Forstwirtschaft (plus 4,7 Prozent), die Verkehrs- und Lagerbranche (plus 4,3 Prozent) und das Gastgewerbe (plus 4,3 Prozent).
Pressemitteilung
DGB Bezirk Baden-Württemberg
31. Juli 2014
Letzte Änderung: 31.07.2014