Enthüllung Gedenktafel

Am Gebäude 10 der Hochschule Esslingen wurde am Dienstag durch Frank Böhringer, Vorsitzender des DGB Kreisverbandes Esslingen-Göppingen, eine Gedenktafel enthüllt. Unter anderem waren auch der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger und Walter Czarnetzki, Prorektor der Hochschule, anwesend.

Hier, in der Kanalstraße 29, stand früher das Gewerkschaftshaus. 1979 erfolgte der Umzug in den Neubau in der Julius-Motteler-Straße. Das Haus wurde dann 1989 zur Errichtung der Hochschule abgerissen.
Nach einer beispiellosen Terrorwelle seit dem 30.1.1933 besetzten die Nazis am 2. Mai 1933 flächendeckend und generalstabsmäßig im gesamten Deutschen Reich durch die SA die Gewerkschaftsbüros. Auch das Esslinger Büro wurde besetzt, aktive Gewerkschaftsmitglieder und Hauptamtliche verfolgt, inhaftiert, in das KZ Heubert verschleppt und ermordet. Der Besitz der Mitglieder wurde beschlagnahmt und es wurde ein Verbot der freien Gewerkschaften erlassen. Die Gedenktafel erinnert an diesen Terror.

Neben der Stürmung des Gewerkschaftshauses wurde z.B. am 20. Juni 1933 das Waldheim Zollberg von den Nazis angezündet. Zu Hilfe eilende Mitglieder des Arbeitsturnvereins wurden verhaftet, misshandelt und verschleppt.
DGB-Regionalsekretär Jörg Munder, der sich auch mit den Vorgängen gegen Gewerkschafter in der Nazi-Zeit beschäftigt, ist der Enkel von Eugen Munder, der seinerzeit Vorsitzender des Arbeitsturnvereins war und ebenfalls verhaftet wurde.
Fotos: DGB Nordwürttemberg
Letzte Änderung: 25.06.2014