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04.04.2014 Mit Pfiffen gegen den Personalabbau: Schuler-Belegschaft protestiert in Göppingen und an weiteren Standorten des Konzerns

Unter dem Motto: 175 Jahre Schuler, 175 Tage bis zur Arbeitslosigkeit versammelten sich mehr als 400 Beschäftigte am 1. April 2014 vor dem Verwaltungsgebäude der Firma Schuler in Göppingen zu einer Kundgebung der IG Metall. Lautstark machten sie ihre Haltung zu den Plänen des Vorstandes klar, keine konzeptlose Planung zu Lasten der Beschäftigten.

Die Firma Schuler hat in diesem Jahr ihr 175. Jubiläum. Gefeiert werden sollen die erfolgreiche Geschichte des Weltmarktführers in der Umformtechnik sowie die guten Zukunftsaussichten des Konzerns. Für einige Beschäftigte im Unternehmen könnten allerdings ihre letzten 175 Arbeitstage bei Schuler angebrochen sein. Geplant ist ein umfangreiches Personalabbauprogramm. Die Gießerei am Standort Göppingen soll geschlossen werden. Erste Gespräche des Betriebsrates und der IG Metall mit dem Schuler-Vorstand über die Zukunft der Beschäftigten waren bisher kaum erfolgreich.

"Schnell und billig soll der Personalabbau bei Schuler werden", so Martin Purschke von der IG Metall Göppingen-Geislingen. "Nach Alternativen zur Weiterbeschäftigung im Konzern wird nicht gesucht. Qualifizierte und finanziell gut ausgestattete Angebote für die Beschäftigten zur Suche eines Arbeitsplatzes auf dem externen Arbeitsmarkt fehlen."

Für Siegfried Oechsle, Betriebsratsvorsitzender von Schuler Guss ist klar: "Wir brauchen Perspektiven statt Arbeitslosigkeit. Die Kolleginnen und Kollegen haben sich über viele Jahre für das Unternehmen eingesetzt, eine hohe Bereitschaft gezeigt, Verantwortung getragen und ihre Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Und jetzt sollen wir rausgeworfen und billig abgefunden werden, nicht mit uns."

Die KundgebungsteilnehmerInnen unterstützten die Redner bei der Forderung nach Konzepten zur Erhaltung der Arbeitsplätze im Konzern. Nicht nur die Sicherung der Gewinne, auch die Zukunft der Beschäftigten bei Schuler ist eine zentrale Aufgabe des Vorstandes. Wer sich das Zusammenwachsen der Standorte auf die Fahnen geschrieben hat, kann nicht mit der Stilllegung von Betrieben und Entlassungen beginnen.

Trotz wirtschaftlich erfolgreicher Jahre und einem soliden Auftragseingang will Schuler den geplanten Personalabbau an mehreren Standorten noch im Jubiläumsjahr durchführen.

In mehreren deutschen Schulerbetrieben fanden Aktionen gegen die Pläne des Vorstandes statt. Die Betriebsräte im Konzern befürchten, dass ihnen bei anstehenden Verhandlungen zum Personalabbau die Gleichen am Verhandlungstisch gegenüber sitzen, die derzeit bei Schuler Guss ihre Zurückhaltung zeigen.

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Letzte Änderung: 04.04.2014