Im vollbesetzten großen Saal des Gewerkschaftshauses in Esslingen begrüßte Andreas Streitberger als Hausherr die Teilnehmer der AG 60 plus der SPD Esslingen, die DGB/IG Metall Senioren und die Senioren der Esslinger Naturfreunde zum Thema Vollversicherung in der Pflege. Zum Einstieg referierte Irene Gölz, Fachbereichsleiterin Gesundheit beim ver.di-Landesbezirk Baden-Württemberg über die Grundsätze zur Erweiterung der Pflegeversicherung.

Gegenwärtig deckt eine Teilkostenversicherung die Pflege ab, die erhebliche Eigenanteile vorsieht. Vollversicherung bedeutet, dass alle Leistungen, die notwendig, wirtschaftlich und zweckmäßig sind, von der Solidargemeinschaft übernommen werden. Dies ist die Übertragung des Grundprinzips der gesetzlichen Krankenversicherung auf die Pflegeversicherung. Die Referentin erläuterte die wesentlichen Aspekte die für oder gegen eine Vollversicherung sprechen. Ein zentraler Punkt ist etwa die Finanzierung der Vollversicherung, für die bei einer paritätischen Finanzierung durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Beitragssatz um ungefähr zwei Prozentpunkte steigen müsste.

Die anschließende Diskussion moderierte Gisela Rehfeld, die Leiterin des Geriatrischen Zentrums in Esslingen-Kennenburg. Dabei wurden von den Teilnehmern viele Einzelaspekte der heutigen Pflegesituation angesprochen, die häufig zu nicht mehr zu bezahlenden Zuzahlungen der Patienten führen.

Für die Teilnehmer bedankte sich Bernhard Blank bei Frau Gölz und Frau Rehberg für die Informationen und bei Andreas Streitberger für die Gastfreundschaft und versprach, dass die verschiedenen Gruppen dieses wichtige gesellschaftspolitische Thema im Blick behalten werden.