Kundgebung und Demonstration
Über 300 Demonstranten protestierten am heutigen Mittwoch, 16. Oktober, gegen das Verhalten der Norgren-Geschäftsleitung in Großbettlingen und den Einsatz von Leiharbeitnehmern als Streikbrecher.
Die Norgren-Kolleginnen und -Kollegen freuten sich über die Unterstützung aus vielen Betrieben aus den IG Metall-Bereichen Esslingen, Göppingen-Geislingen und Stuttgart sowie einer Delegation der Fellbacher Norgren-Beschäftigten.
Trotz Gewinnen soll verlagert werden
Jürgen Groß, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Esslingen, machte die Situation der Beschäftigten deutlich. Mittlerweile wird seit 12 Tagen und Nächten von den rund 100 Beschäftigten bei Norgren in Großbettlingen durchgehalten. Großen Applaus gab es für diese Stärke von den Demonstrierenden.
Groß kritisierte die Rolle der Leiharbeitsfirmen, die gezielt ihre Leiharbeiter als Streikbrecher einsetzen. Die Kollegen Leiharbeitnehmer sind da in einem Dillema, weil sie mit der Drohung der eigenen Kündigung leben.
Betriebsräte müssen voran gehen
Nevin Akar berichtet über das Vorgehen von der Security Firma "Correct Control" aus Dresden, die aus Sicht der IG Metall eine extrem dubiose Geschäftspolitik betreibt und eher zwielichtig erscheint. Auf Wanderparkplätzen rund um Großbettlingen werden Leiharbeitnehmer in Fahrzeuge dieser Security verfrachtet und so ins Werk eingeschleust.
In einem solchen Kampf, so Akar, müssen Betriebsräte mit einem guten Beispiel voran gehen und sich nicht wegducken. "Die Kollegen brauchen uns Betriebsräte und sie folgen uns im Kampf. Aber wir müssen die Richtung vorgeben", so Akar weiter. Sie sei sehr stolz auf ihre Mannschaft sagte sie mit einem Kloß im Hals.
Demozug durch Nürtingen
Mit einem Demozug durch die Nürtinger Innenstadt wurde nochmal deutlich, dass die Beschäftigten sich nicht einfach alles gefallen lassen.
Vor der Agentur für Arbeit stoppte der Zug und zeigte deutlich, was es bedeutet, wenn die Beschäftigten solidarisch zusammen stehen.
Über Megaphon verkündeten die Demonstranten, dass sie weiter arbeiten wollen. Allerdings hätte man zwei Beschäftigte zur Vermittlung anzubieten, auch wenn sie als schwer vermittelbar gelten. Gemeint waren damit die
beiden Geschäftsführer aus dem Werk Großbettlingen und Fellbach, die den Abbau der Maschinen voran treiben.
Letzte Änderung: 18.10.2013