Festo: Protest gegen Streichung der Akkordpause
Mit zwei Bussen fuhren die Festo-Kolleginnen und Kollegen nach Stuttgart, wo im Steigenberger Hotel ‚Graf Zeppelin’ Tarifverhandlungen zwischen der IG Metall und dem Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL zum gekündigten
Tarifvertrag zur Fortführung von Bestimmungen des Lohnrahmen-Tarifvertrags II stattfanden.
Gemeinsam mit Beschäftigten aus anderen Betrieben, u.a. von Porsche, DaimlerChrysler, Bosch-Buderus-Thermotechnik in Wernau und Hirschmann in Neckartenzlingen, machten sie dem Verhandlungsführer von SÜDWESTMETALL,
Zwiebelhofer, lautstark deutlich, dass sie für den Erhalt der Erholzeiten kämpfen werden. Jörg Hofmann, Verhandlungsführer der IG Metall erntete großen Beifall, als er bekräftigte, dass es keinen Abschluss
in der laufenden Tarifrunde geben wird, ohne eine Regelung bei der Erholzeit und den Bestimmungen zur Bandbesetzung .
Festo hat zum 1. Januar 2006, mit Einführung des neuen Entlohnungssystems ERA (Entgelt-Rahmenabkommen) seinen rund 220 Akkordbeschäftigten die bezahlte fünfminütige Erholpause pro Stunde gestrichen und setzt damit als erstes Unternehmen die Forderung des Arbeitgeberverbandes in die Tat um. Im Rahmen der laufenden Tarifrunde fordert die IG Metall, neben der Erhöhung der Entgelte und der Weiterbezahlung der Vermögenswirksamen Leistungen, auch die unveränderte Wiederinkraftsetzung der Akkordpausen sowie der übrigen Bestimmungen des gekündigten Fortführungs-Tarifvertrags.
Der Festo-Geschäftsleitung wurde von der IG Metall auf Abteilungsversammlungen deutlich gemacht, dass die Akkordmitarbeiter bei Festo ab März, nach Ablauf der Friedenspflicht zu diesem Thema, zu Aktionen aufgerufen werden. "Wenn der Festo-Vorstand meint, den tarifpolitischen Vorreiter für SÜDWESTMETALL spielen zu müssen, dann tragen sie den Konflikt in den Betrieb, und dann werden wir die Auseinandersetzung auch bei Festo austragen," so Jürgen Groß-Bounin von der IG Metall Esslingen.
Letzte Änderung: 21.11.2007