ThyssenKrupp Presta Esslingen

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22.03.2013 Wirbel am Standort / IG Metall und Betriebsrat fordern Zukunftszusagen

Die Sorge um den Entwicklungsstandort ThyssenKrupp Presta lässt in Esslingen-Zell niemanden kalt. Trotz guter Auslastung, trotz anerkannter Kompetenz und jahrzehntelanger Erfahrung, gibt es seit geraumer Zeit Interessenkonflikte.

ThyssenKrupp Presta hat in Esslingen rund 150 Beschäftigte und entwickelt vorwiegend für Daimler und BMW moderne PKW-Lenkungssysteme. Der Standort Esslingen ist ein Zweigbetrieb des Hauptsitzes in Eschen/Liechtenstein. Um die Arbeitsplätze in Esslingen zu sichern, haben IG Metall und Geschäftsleitung bereits 2007 einen Tarifvertrag zur Förderung von Innovationen abgeschlossen, der verlängerte Arbeitszeiten zulässt und dafür definierte Entwicklungsaufgaben benennt. Dies beinhaltet auch Investitionen in Menschen und Technik.

In der Vergangenheit wurde bereits ein Teil dieses Tarifvertrages nicht eingehalten und die Akustik-Entwicklung nach Liechtenstein verlagert.
Dies sehen Betriebsrat und IG Metall als Wortbruch. Sie fordern nun ihrerseits ein klares Bekenntnis zum Standort. So sollen künftig drei Auszubildende pro Jahr eingestellt werden. 20 neue Stellen sollen sicherstellen, dass Kundenaufträge zuverlässig abgearbeitet werden können. Wenn schon die wichtigsten Kunden merken, dass die Kapazität nicht reicht, dann ist der Handlungsbedarf überfällig. Außerdem gab es in der Vergangenheit massive Arbeitszeitverstöße, für die sogar fast 200.000 EUR Strafgelder bezahlt werden mussten.

Der ThyssenKrupp-Vorstand hat in jüngster Vergangenheit schwerwiegende Fehlentscheidungen getroffen. IG Metall und Betriebsrat wollen verhindern, dass der Standort Esslingen durch fehlende unternehmerische Weitsicht in Schwierigkeiten kommt und Arbeit Stück für Stück nach Liechtenstein verlagert wird.

"Gerade an einem High-tech-Entwicklungsstandort braucht die Belegschaft Sicherheit, um sich voll auf ihre Aufgaben konzentrieren zu können", so Sieghard Bender, 1.Bevollmächtigter der IG Metall, Esslingen. "Wir werden gemeinsam mit der Belegschaft dafür sorgen, dass sie dies kann".

Bender weiter: "Wir haben Bedenken, dass die Wichtigkeit des Standortes Esslingen mit seiner räumlichen Nähe zum größten Kunden Daimler Sindelfingen von der Geschäftsleitung so nicht wahrgenommen wird und es dadurch zu Schwierigkeiten kommt".

Ulli Hasert, Betriebsratsvorsitzender in Esslingen: "ThyssenKrupp hat eine Verantwortung für die Menschen in Zell, dies muss der Konzern nun zeigen."
Bei den gestrigen Verhandlungen gab es immerhin die Zusage für drei Ausbildungsplätze; bei den anderen Themen gab es keine Annäherung. IG Metall und Betriebsrat werden nun die Beschäftigten informieren und mit ihnen das weitere Vorgehen beraten.


Presseinformation vom 22. März 2013

Letzte Änderung: 22.03.2013