Zweifelhaftes bei Modine Europe

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05.07.2012 Personalpolitik auf amerikanisch: "Ganz ohne Druck"

Der us-amerikanische Kühlerhersteller Modine, früher Längerer & Reich, hat seine Europazentrale mit über 300 Beschäftigten, fast ausschließlich Angestellte, in Bonlanden.

Schon während der Krise 2008/09 war Modine durch eine harte Personalpolitik aufgefallen: 20 Prozent Umsatzrückgang - 20 Prozent Personalabbau. Nachdem die Krise überwunden war, musste wieder Personal eingestellt werden. Über zu wenig Arbeit kann sich niemand beschweren, was sich u.a. auch in der Höhe der Zeitkonten niederschlägt.

Aber die Kennzahlen stimmen nicht. Insbesondere die angestrebte Kapitalrendite wird nicht erreicht und die Kosten der Zentrale in Bonlanden liegen über den Vorgaben. Also wird gespart, auch wieder am Personal - und am besten ohne Beteiligung des Betriebsrats. Also wird nicht gekündigt, sondern es werden Personalgespräche geführt, bei denen den betreffenden Mitarbeitern Aufhebungsverträge angeboten werden und ihnen zu verstehen gegeben wird, dass man auf ihre Mitarbeit zukünftig verzichten kann. Alles ganz ohne Druck, sagt die Geschäftsleitung. Die Mitarbeiter dürfen dann auch gleich eine Woche daheim bleiben, um sich die Sache zu überlegen. Vorher dürfen sie aber noch an ihren Arbeitsplatz, den sie gleich räumen müssen. Alles ohne Druck. Der Betriebsrat setzt sich dagegen zur Wehr.

Letzte Änderung: 05.07.2012