Warnstreiks im Bereich Esslingen

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04.05.2012 Mit Warnstreiks reagieren die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie auf die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber.

Diese hatten zwar in der dritten Verhandlungsrunde für die rund 800.000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie am 19. April in Böblingen ein Angebot vorgelegt, das jedoch von den Arbeitnehmern als Provokation empfunden wird. "Darauf gibt es nur eine passende Antwort und die heißt Warnstreiks", sagte dazu der zweite Bevollmächtigte Jürgen Groß-Bounin der IG Metall Esslingen. Gleichzeitig kündigte er massive Arbeitsniederlegungen für die kommenden Tage an.

Erste Warnstreiks wird es im Kreis Esslingen am Freitag, den 4. Mai 2012 geben. In den meisten Betrieben ruft die IG Metall dazu auf, die Arbeit vorzeitig zu beenden (Frühschluss), die beiden ThyssenKrupp-Betriebe in Neuhausen unterbrechen die Arbeit von 11 bis 12 Uhr und treffen sich zu einer Kundgebung vor dem Werktor des Aufzugswerkes. Eine weitere Kundgebung am Werktor findet um 12 Uhr bei den ehemaligen Hirschmann-Betrieben Belden und Hirschmann Car Communication in Neckartenzlingen statt.
Anfang der nächsten Woche wird die IG Metall Esslingen weitere Betriebe zu Warnstreiks aufrufen.

Groß-Bounin weiter: "Die Arbeitgeber haben mit ihrem Angebot die Gräben vertieft, nicht geglättet. Sie haben den Konflikt mit Gegenforderungen unnötig befeuert, statt uns einer Lösung der Tarifrunde näher zu bringen." Das Angebot habe keine Substanz, biete beim Geld deutlich zu wenig und bei unbefristeter Übernahme und Leiharbeit nichts. Statt dessen haben die Arbeitgeber zusätzliche Forderungen auf den Tisch gelegt und wollen Arbeitszeiten und befristete Arbeitsverträge ausweiten.
Um den Tarifkonflikt zu lösen, seien Ergebnisse zu allen drei Forderungen der IG Metall zwingend notwendig, betonte Groß-Bounin: "Wir fordern 6,5 Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und eine erweiterte Mitbestimmung bei Leiharbeit. Die geforderte Entgelterhöhung ist bezahlbar, die unbefristete Übernahme längst überfällig und der Einsatz von Leiharbeit darf nicht mehr alleine den Arbeitgebern überlassen werden."
Zusätzlichen Rückenwind beschert der IG Metall die aktuelle Mitgliederentwicklung.

Pressemitteilung vom 3. Mai 2012

Letzte Änderung: 03.05.2012