Internationaler Frauentag

Internationaler Frauentag 2012: Heute für Morgen Zeichen setzen

02.03.2012 101 Jahre und noch immer top aktuell

"Heute für morgen Zeichen setzen" - das ist das Motto des diesjährigen Internationalen Frauentages. Die Themen, die die IG Metall-Frauen bewegen wollen, sind top-aktuell: Sie wollen Entgeltgerechtigkeit, Vereinbarkeit von Arbeit und Leben und bessere Aufstiegschancen.

Diskriminierung und Benachteiligung von Frauen sollte eigentlich in unserer Gesellschaft kein Thema mehr sein. Vieles wurde erreicht in den letzten 101 Jahren - viel ist noch zu tun. Die IG Metall-Frauen nutzen den Internationalen Frauentag, um den Finger auf die Wunde zu legen.

Frauen bekommen weniger Geld! Das ist ein Skandal. Faktisch erreichen sie höhere Abschlüsse mit besseren Noten als Männer. Und vielen Frauen würde es im Traum nicht einfallen, dass ihre Leistung weniger wert sein könnte als die ihres Kollegen.
Die Realität sieht anders aus. Frauen in Deutschland verdienen im Durchschnitt 23 Prozent weniger als Männer. Das ist europaweit fast der höchste Einkommensunterschied. Bereits Berufseinsteigerinnen bekommen weniger als ihre Kollegen. Dieser Unterschied vergrößert sich im Lauf des Berufslebens. Die IG Metall-Frauen fordern deshalb: Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit und ein Entgeltgleichheitsgesetz, das die Unternehmen dazu verpflichtet, Ungleichheit bei den Verdiensten zu beseitigen.

Für viele junge Eltern oder Beschäftigte mit Pflegeverantwortung ist die Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Anforderungen eine logistische Meisterleistung. Lange Arbeitszeiten und Leistungsdruck prägen den Arbeitsalltag. Mangelnde öffentliche Angebote zur Kinderbetreuung und Pflege verschärfen diese Situation noch.

Das Ergebnis einer IG Metall-Betriebsrätebefragung zeigt, dass bundesweit nur in 10 Prozent der Betriebe eine konkrete Vereinbarung dazu abgeschlossen wurde.
Die IG Metall-Frauen setzen sich ein für mehr und bessere Betriebsvereinbarungen zur Vereinbarkeit, für gesundheits- und vereinbarkeitsfreundliche Arbeitszeiten und mehr Kinderbetreuungsplätze.

Immer mehr Frauen in Deutschland stehen im Berufsleben. Das ist die gute Nachricht! Die schlechte ist, dass nur etwa die Hälfte der erwerbstätigen Frauen eine Vollzeitstelle hat. Zugleich ist die Arbeitszeit teilzeitbeschäftigter Frauen mit durchschnittlich 18 Stunden pro Woche im europäischen Vergleich eine der Niedrigsten. 22 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland arbeiten mittlerweile im Niedriglohnsektor. Der Frauenanteil beträgt dabei 68 Prozent!

Aufstieg ist für Frauen noch immer ein steiniger Weg. Gerade in großen Unternehmen nehmen weniger Frauen an betrieblicher Weiterbildung teil als Männer. Frauen in Führungspositionen sind immer noch Seltenheit.
Die IG Metall fordert die Unternehmen auf, mehr berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für Frauen zu öffnen, bessere Zugänge zu Qualifizierungsmöglichkeiten zu schaffen und mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Zudem fordert sie eine gesetzliche Frauenquote für Aufsichtsräte und Vorstände.

"Im Werben um gute Fachkräfte müssen sich die Unternehmen stärker auf die Bedürfnisse von jungen Familien und Frauen einstellen. "Unternehmen müssen zukünftig attraktive und gute Arbeitsbedingungen bieten, um ausreichend qualifiziertes Personal zu bekommen", so Christiane Benner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. "Dazu gehören auch Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gute und gerechte Bezahlung, flexible Arbeitszeitmodelle, Weiterbildungsangebote und Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen."

Am Vorabend des Internationalen Frauentages, am Mittwoch, den 7. März ab 19.30 Uhr veranstaltet der neu gegründete IG Metall-Frauenausschuss Esslingen im Esslinger Gewerkschaftshaus einen Filmabend. Es läuft ein Spielfilm aus dem Jahr 2010 über die Geschichte des ersten Arbeiterinnen-Streiks in einem Automobilwerk in Großbritannien.

Am 8. März wird in den Betrieben im Landkreis (z.B. bei Index, Balluff, Festo, Putzmeister, Bosch Thermotechnik) auf Veranstaltungen in der Kantine bzw. durch Besuche am Arbeitsplatz mit den Frauen über die Forderungen der IG Metall-Frauen diskutiert. Dabei gibt es auch ein kleines Präsent.

(Presseinformation vom 2. März 2012)

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Letzte Änderung: 26.11.2012