Neujahrsgruß

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21.12.2009 Neujahrsgruß der Verwaltungsstelle Esslingen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein Krisenjahr geht zu Ende.

Auftragseinbrüche im Maschinenbau wie noch nie und damit bei den Zulieferern, Einbrüche im Automobilbau, Finanzierungsprobleme usw. haben von uns allen viel Engagement abverlangt.

Die IG Metall Esslingen hat viele Kämpfe geführt, aber auch Konzepte wie "Stunden entlassen statt Menschen" oder den "Regionalfonds" entwickelt.

Ohne unseren Einsatz hätten wir in vielen Betrieben bereits Massenentlassungen gehabt.

Inzwischen sind ca. 200 junge Kolleginnen und Kollegen in einem von uns mit Südwestmetall zusammen entwickelten Stipendiumsmodell - bereits in drei Betrieben wird unser Ausstiegsmodell 60+ realisiert.

In den Maschinenbaubetrieben Index, Traub, Heller und Putzmeister wird die Kapazität für 2011 auf einer 28-Stunden-Wochenbasis geplant., d.h. 20 % mehr Kolleginnen und Kollegen können bleiben.

Wir konnten nicht überall einen Arbeitsplatzabbau verhindern, z.B. bei Gehring, Bielomatik, IST Metz oder Neff Danaher. Aber in diesen Fällen konnten wir zumindest eine Transfergesellschaftslösung (auch eine Idee der IG Metall) erreichen.

Schwierig war und ist es für Leiharbeitnehmer/innen.

Aber ohne unsere Aktionen am 17. Juni "Hemden-Aktion bei den Banken", die Kundgebungen am Tor von Putzmeister, die Demonstrationen der Norgren-KollegInnen, die gerade dieser Tage durch ihren Kampf erreichten, dass das Werk in Großbettlingen nicht geschlossen wird, sowie die Aktionen von Index/Traub und Heller bei der LBBW hätten wir dieses nicht hinbekommen. Dies brachte uns auch die notwendige Präsenz in den Medien - vom Spiegel, Süddeutscher Zeitung über Capital bis zu SWR, ZDF und ARD.

Das Thema Kreditklemme und die Bedeutung des Maschinenbaus für eine weitere industrielle Entwicklung konnten wir so in die öffentliche politische Diskussion bringen.

Das Jahr 2010 wird vielleicht das härteste, das es in unserer Region in den letzten Jahrzehnten gab.

Ca. 2.000 Kolleginnen und Kollegen werden in 100 % Kug sein. Regelmäßige Treffen und Kurzrarbeiter-Stammtische werden organisiert.
In einigen Betrieben bestimmen die Banken das Geschehen.
Es drohen Massenentlassungen, Notverkäufe von Betrieben oder auch Insolvenzen.

Wir werden stark gefordert werden.

Unsere Konzepte werden wir weiter entwickeln. Auch werden wir die eine oder andere Aktion durchführen müssen. Dabei braucht jede Belegschaft die Solidarität der anderen.

Weiterhin haben wir eine Tarifrunde vor uns, bei der wir nur mit wenigen Betrieben Druck ausüben können.

Von März bis Mai finden die Betriebsratswahlen statt. Wir hoffen auf eine Stärkung der Interessensvertretung in den Betrieben.

Unser Büro war sehr angespannt und wird dieses auch nächstes Jahr sein. Wir sind stolz auf die vielen Betriebsräte, JugendvertreterInnen und Vertrauensleute, die uns aktiv unterstützen.

Genauso stolz sind wir auf unsere kämpferischen Belegschaften, die getreu unserem Motto "Wer nicht aufrecht geht, sieht die Sterne nur in der Pfütze" handeln.

Im Namen unseres Teams frohe Festtage und auf ein neues.

Sieghard Bender

1. Bevollmächtigter
IG Metall Esslingen

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Neujahrsgruß

Neujahrsgruß

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Letzte Änderung: 21.12.2009