Handeln für Arbeit!

15.05.2009 ARBEITSPLÄTZE ERHALTEN - BANKEN REGULIEREN. Eine zentrale Forderung einer Konferenz der IGM Esslingen mit Rudolf Hickel war die Sicherstellung von Krediten für Unternehmen durch einen Regionalfonds.

"Handeln für Arbeit - Schluss mit dem Casino-Kapitalismus" hieß das Motto einer Konferenz der IG Metall Esslingen mit Prof. Dr. Rudolf Hickel (Uni Bremen) Mitte Mai in Esslingen-Zell.

In seiner Analyse der aktuellen Krise machte Rudolf Hickel vor rund 200 Funktionären deutlich, dass die Banken das Hauptproblem sind: "Zuerst haben sie uns in die Krise geritten, und jetzt sind sie nicht bereit den Unternehmen dringend notwendige Kredite zu geben". Die sich abzeichnenden Liquiditätsprobleme der Unternehmen sah Hickel als größtes Problem der nächsten Monate, verbunden mit einem Arbeitsplatzabbau bis in das Jahr 2010 hinein.

Er forderte deshalb strenge Regeln für die Banken. So müssten staatliche Hilfen an die Auflage gebunden werden, dass die Banken das Geld auch an die Unternehmen zu akzeptablen Konditionen weitergeben. In diesem Zusammenhang unterstsützte Hickel ausdrücklich die Forderung der IG Metall Esslingen nach einem Regionalfonds. Zudem for-derte er, dass staatliche Gelder für Banken zwingend an strukturelle Veränderungen gekoppelt werden müssen, z.B. an eine bessere Kontrolle und an den Ausbau der Mitbestimmung. Der Handel mit künstlichen Finanzprodukten (Derivate), müsse eng begrenzt werden.

Um eine ähnliche Krise der Finanzmärkte in Zukunft auszuschließen, müsse die Realwirtschaft wieder Vorrang haben und die Finanzwirtschaft auf ihre eigentliche Funktion, begrenzt werden, die darin bestehe, der Realwirtschaft zu dienen.

Sieghard Bender, 1.Bevollmächtigter der IG Metall Esslingen stellte anschließend das Modell eines Regionalfonds vor. Die Entscheidung, welches Unternehmen staatliche Hilfen bekommt, lässt sich vor Ort besser treffen, als mit einem zentralen Fonds in Berlin.

Bender hob die Innovationskraft der Firmen im Landkreis hervor und betonte, dass die IG Metall alles daran setzen werde, Entlassungen zu verhindern. Dafür müsse die Rente mit 67 wieder zurückgenommen und eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 28 Stunden mit einem Nettoausgleich gefordert werden.

Steve Körner, Jugendvertreter bei Hirschmann forderte von den Unternehmen, dass sie die Zahl ihrer Ausbildungsplätze halten und die Auslerner übernehmen. Ausbildung ist Zukunft: für Jugendliche, aber auch für die Unternehmen.

Für den 17. Juni ruft die IG Metall Esslingen die Beschäftigten der Metallbetriebe zu einer Demonstration und Kundgebung unter dem Motto "Aufstand der Anständigen" in Esslingen auf.

Letzte Änderung: 15.05.2009