Bei AST, vor rund 10 Jahren aus der ehemaligen MBB/DASA/Lfk hervorgegangen, gelten gar keine Tarifverträge. Die Wochenarbeitszeit beträgt 40 Stunden, Urlaubs- und Weihnachtsgeld ist mit dem Monatsentgelt abgegolten und Lohnerhöhungen gibt es nur, wenn die Geschäftsleitung dazu bereit ist. So sind die Löhne und Gehälter in den letzten Jahren kaum erhöht worden, inflationsbereinigt sogar deutlich gesunken.

Auf Beschluss der Mitgliederversammlung hat die IG Metall die Geschäftsleitung zu Verhandlungen über einen Anerkennungstarifvertrag aufgefordert. 45 Beschäftigte von 54 haben sich in einem offenen Brief zu dieser Forderung bekannt. Was bei der Muttergesellschaft in Rellingen, bei Hamburg, recht ist, dort ist die Firma sogar im Arbeitgeberverband Textil, sollte für die Beschäftigten in Nabern doch nur billig sein.

Die Geschäftsleitung hat bislang aber Verhandlungen über Tarifverträge kategorisch abgelehnt, zu letzt auf der Betriebsversammlung am vergangenen Freitag. Die Rede war von Fairness und Respekt, und dass man doch die Meinung des anderen respektieren müsse: Der Geschäftsführer meinte damit seine Meinung, dass er keine Tarifverträge will. Die Wünsche und Interessen der MitarbeiterInnen interessieren dabei nicht.

Nach der Betriebsversammlung am vergangenen Freitag fand bereits der erste Warnstreik statt. Heute wurde der Warnstreik fortgesetzt. Zuvor wurden die Beschäftigten der anderen Firmen im Industriepark Nabern vor der Kantine mit einem Flugblatt über die Vorgäne bei AST informiert.

Sollte die Geschäftsleitung weiterhin nicht zu Gesprächen bereit sein, dann wird die IG Metall nach Ostern die
Urabstimmung über einen Erzwingungsstreik einleiten.

Sicherheit hat einen Namen: Tarifvertrag!