Große Unruhe bei Hydraulik-Ring
Seit Monaten gibt es bei Hydraulik-Ring eine große Unruhe wegen der Einführung des neuen Entlohnungssystems. Viele Beschäftigte finden sich in den von der Geschäftsleitung in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall erstellten Tätigkeitsbeschreibungen nicht wieder. "Ein Großteil der Beschreibungen hat nichts mit den tatsächlich ausgeübten Tätigkeiten zu tun. Man hat den Eindruck, dass die Beschreibungen im Büro von Südwestmetall gemacht wurden, mit dem einzigen Ziel, das Niveau und damit die Entlohnung möglichst niedrig zu halten," so Jürgen Groß-Bounin von der IG Metall Esslingen.
Besonders krass ist die Situation in der Montage. Fast alle Montagemitarbeiterinnen wurden in die unterste Entgeltgruppe (EG 1) eingestuft, so als ob sie allereinfachste Tätigkeiten machen würden. Tatsächlich beheben sie aber kleinere Störungen und rüsten die Anlagen auch weitgehend selbst. Würden sie nur noch das machen, was in den Aufgabenbeschreibungen der Geschäftsleitung steht, dann würde die Montage zusammenbrechen. Die Beschäftigten der Montage erschienen denn auch zur Infoveranstaltung in roten T-Shirts mit dem Aufdruck "EG 1? - Unsere Arbeit ist mehr wert".
Ziel des Betriebsrates, unterstützt von der IG Metall, ist es, dass die Beschäftigten das Geld für die Arbeit bekommen, die sie auch tatsächlich machen. "Dafür brauchen wir aber auch ein Mitspracherecht bei der Beschreibung der Tätigkeiten. Dies verweigert uns die Geschäftsleitung bisher," so der Betriebsratsvorsitzende Rolf Maier. Der Betriebsrat hat der Geschäftsleitung angekündigt, keine Mehrarbeit mehr zu genehmigen, so lange diese nicht zu einer akzeptablen Lösung bereit ist. Auf Grund der guten Auftragslage kommt es bereits heute zu Lieferschwierigkeiten.
Letzte Änderung: 18.06.2008