Stribel-Manager verlieren Arbeitsplatz

AFL in Frickenhausen

01.04.2008 FRICKENHAUSEN, 1. April 2008. Belegschaft und Betriebsrat des Autoelektronikherstellers entlassen Manager in Frickenhausen.

Hiobsbotschaft für die Manager bei Alcoa und der AFL Stribel Production in Frickenhausen: Die Belegschaft und der Betriebsrat wollen die führenden Manager-Positionen neu besetzen.
Die betroffenen Manager wurden am Freitag bei einem zweistündigen Führungskräfte-Meeting informiert. Der Betriebsrat und die Beleg-schaft wollen nun dafür werben, die leeren Managersessel "NEU" zu besetzen.

Die Manager sind extrem erfreut und regelrecht überwältigt von dieser Nachricht, beschreibt Wolfgang Kicherer die Stimmung der Manager. Dies gibt ihnen die Chance, ihr Können und Wissen beispielsweise in Osteuropa einzusetzen und neue Märkte und Kunden zu erschließen.
Nachdem die Geschäfte in den vergangenen Monaten rückläufig waren, habe sich zwar abgezeichnet, dass es zu Maßnahmen kommen werde, aber mit der kompletten Entlassung der Geschäftsleitung hat niemand gerechnet.

Nach dem Führungskräfte-Meeting wurde am Freitag aufgrund spontaner Feieraktionen der gesamten Belegschaft nicht mehr gearbeitet.
Die Belegschaft und der Betriebsrat nennen wirtschaftliche Gründe und Unfähigkeit der Manager, die zu der Entscheidung geführt hätten. Bedauerlicher Weise mussten wir uns für diesen Schritt entscheiden, da es keine andere wirtschaftlich vertretbare Alternative dazu gibt.
Als zeitliches Ziel zur Umsetzung dieser Maßnahme, wurde das dritte Quartal dieses Jahres genannt. Alcoa, übrigens einer der größten Aluminiumhersteller weltweit, habe sich bereits im März von seinem Management trennen wollen, berichtet Wolfgang Kicherer. Die Belegschaft und der Betriebsrat sagen, man habe sich nach längerer und reiflicher Prüfung entschieden, den Geschäftsbereich langfristig zu behalten und daher wird auch weiterhin das Know How und die gemeinsame und leistungsfähige Arbeitskraft eines jeden einzelnen, allein in den Standort Frickenhausen investiert. Dafür, so die Belegschaft und der Betriebsrat, sei es aber notwendig ein neues Management zu finden, welches die gleichen Ziele anstrebt.

Es ist an der Zeit, sich auf das Kerngeschäft und unsere Kunden zu konzentrieren und von unseren Managern Abschied zu nehmen. Die notwendigen Um- und Restrukturierungen im Bereich des Managements, werden unter Einhaltung der gesetzlichen Grundlagen, sozialverträg-lich erfolgen. Für das Frickenhäuser Traditionsunternehmen ist es aber nicht der erste Managerwechsel. Seit 18 Jahren suchen wir nach kompetenten Managerköpfen, sagt Wolfgang Kicherer.

Auch die Börse und die Aktionäre reagieren bereits auf die Ankündigung dieser notwendigen und unvermeidbaren Maßnahme. Der Aktienkurs kletterte nach Bekanntwerden dieser Planung zum Börsenschluss in Frankfurt und New York, um 33 Prozentpunkte nach oben. Madonna, wohl populärste Alcoa-Aktionärin, reagierte erfreut und will weiterhin in Alcoa-Aktien investieren. Vorzugsweise in den Geschäftsbereich in Frickenhausen. Angesichts des unglaublichen Aktienanstiegs, stehen der Aufsichtsrat und die Aktionäre von Alcoa, voll hinter dieser Planung und Neuausrichtung.

Der Betriebsrat will nun gemeinsam mit der IGM unverzüglich soziale Maßnahmen für die betroffenen ehemaligen Manager finden. Die ersten Kontakte nach Osteuropa und Asien sind schon aufgenommen, zur Suche nach möglichen alternativen Arbeitsplätzen, zu landesüblichen Konditionen. Die restlichen Beschäftigten bei AFL Stribel Production in Frickenhausen freut´s. Wir wollen ja niemanden im Regen stehen lassen, so eine Mitarbeiterin aus der Produktion.

Möglicherweise setzen wir damit neue wirtschaftliche und ökonomische Maßstäbe und zeigen für die Zukunft neue Wege auf, betonen Belegschaft und Betriebsrat. Andere global tätige Konzerne und börsennotierte Unternehmen haben bereits großes Interesse an diesem profitträchtigen Geschäftskonzept bekundet.

Letzte Änderung: 01.04.2008