Die Recaro GmbH & Co. KG in Kirchheim ist seit Anfang 2006 nicht mehr im Arbeitgeberverband. Alte Tarifverträge haben zwar weiterhin Gültigkeit. Neue Tarifverträge, wie die zu Lohn, Gehalt und zur Ausbildungsvergütung müssen aber nicht angewendet werden. Verhandlungen mit der IG Metall über einen Anerkennungstarifvertrag hat die Geschäftsleitung an der Übernahme der Entgelte des Flächentarifvertrags scheitern lassen

Bereits im letzten Jahr hat Recaro weniger Lohnerhöhung bezahlt, als die IG Metall für die Fläche ausgehandelt hat. Die Mitgliederversammlung der IG Metall bei Recaro war sich einig, dass die Löhne und Gehälter der Recaro-Mitarbeiter nicht von den Tariflöhnen abgekoppelt werden dürfen. In der Fläche hat die IG Metall eine Tariferhöhung von 4,1 % ab Juni 2007 sowie eine Einmalzahlung von 400 EURO für die Monate April und Mai durchgesetzt. Zudem stehen den Recaro-Beschäftigten auch für dieses Jahr wieder die ERA-Einmalzahlungen in Höhe von über 40 % eines Monatseinkommens zu.

Die Recaro-Geschäftsleitung hat zwischenzeitlich jenen Beschäftigten, die auf ihre tarifvertraglichen Rechte verzichtet haben, eine Entgelterhöhung von 3 % gewährt. Alle Mitarbeiter, die den neuen Arbeitsvertrag nicht unterschrieben haben, erhalten gar nichts. "Die Taktik der Geschäftsleitung ist offensichtlich: Sie versucht die Belegschaft noch weiter zu spalten und mit einer Teilzahlung zu beruhigen," so Jürgen Groß-Bounin von der IG Metall Esslingen.

Ohne tarifliche Regelung mit der IG Metall wäre aber auch in den nächsten offen, ob und wie viel Tariferhöhung es gibt. Die IG Metall hält deshalb weiterhin an ihrer Forderung nach 6,5 % mehr Lohn und Gehalt für alle fest und will auch für die Zukunft klare tarifliche Regelungen für die Beschäftigten. Dafür ist die IG Metall auch bereit, gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen zu ergreifen.