Vor mehr als 5 Jahren wurden Wareneingang / Lager / Versand bei Hirschman in Neckartenzlingen ausgegliedert und die "microlog" Neckartenzlingen gegründet. Sie war nicht tarifgebunden. Seitdem gab es keine Lohnerhöhung mehr, Neueinstellungen wurden mit 38,5-Stunden-Verträgen eingestellt, Löhne waren Verhandlungssache.

Das wollten die Beschäftigtigen so nicht mehr akzeptieren, wurden Mitglied und seit mehr als 2 Jahren führt die IGM bei microlog Tarifverhandlungen. Die waren nicht ganz einfach, da "microlog" als 100-prozentiger Dienstleister für Hirschmann davon abhängig ist, dass die Dienstleistungsverträge auch zukünftig bestehen. Warnstreiks sind in solchen Abhängigkeiten schwierig.

Aber nun ist es geschafft: Der Haustarif für "microlog" ist deutlich besser als der Speditions-Tarivertrag. Die Arbeitszeit ist eine Stunde kürzer (nur 37 Stunden). Daher haben 29 Beschäftigte Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich. Denn da waren sie die Arbeitgeberseite und IGM einig: Keiner soll weniger Geld verdienen. Auch die Einführung von ERA wird bei fast der Hälfte der Beschäftigten Entgeltzuwächse bringen. Zugegeben, nicht so hoch wie in der M+E-Industrie, aber immerhin. Und auch mit ERA wird keiner weniger verdienen.

Die Mitgliederversammlung bei microlog nahm das Ergebnis einstimmig an. Auch wenn keiner Freudensprünge macht, haben wir jetzt für die nächste Lohnrunde in 2 Jahren eine Tarifbindung als Ausgang und damit bessere Bedingungen.

Die Tarifkommission bei "microlog" dankt allen Mitgliedern für den langen Atem. Nur so ist eine Tarifbindung möglich geworden.