Norgren: Sozialtarifvertrag gefordert

Plakat Norgren

20.03.2007 In der Auseinandersetzung um die geplante Schließung des Norgren-Werkes in Großbettlingen hat die IG Metall einen Sozialtarifvertrag gefordert, für den Fall, dass die Arbeitsplätze tatsächlich wegfallen sollten.

Parallel zu den Interessenausgleichsverhandlungen wurden am gestrigen Montag die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag aufgenommen. Für den Fall der Schließung des Werkes in Großbettlingen fordert die IG Metall:
- die Finanzierung einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BQG) für drei Jahre,
- ein Unterhaltsgeld in Höhe des bisherigen Verdienstes für die Laufzeit der BQG,
- drei Monatseinkommen pro Beschäftigungsjahr als Abfindung sowie
- eine Vorruhestandsregelung für Mitarbeiter, die älter als 50 sind.

Ziel der IG Metall bleibt weiterhin der Erhalt der Arbeitsplätze. Ein Konzern hat auch eine soziale Verantwortung, zumal wenn er wirtschaftlich so gut dasteht wie Norgren. Die IG Metall hat der Geschäftsleitung deutlich gemacht, dass sie bereit ist, auf die Forderungen im Sozialtarifvertrag zu verzichten, wenn es eine Regelung für den Erhalt der Arbeitsplätze in Großbettlingen gibt.

Aussage der Geschäftsleitung ist jedoch, dass der Beschluss der Konzernspitze unumstößlich sei. Dies bedeutet, dass sich die IG Metall auf eine Auseinandersetzung um einen Sozialtarifvertrag einstellt und dabei auch Arbeitskampfmaßnahmen möglich sind. Die Bedingungen dafür sind sehr gut. Zum einen ist der IG Metall-Organisationsgrad inzwischen bei fast 100 Prozent und zum anderen brauchen die Kunden dringend die Produkte aus Großbettlingen. Norgren beliefert viele Nutzfahrzeughersteller mit Ventilen für Bremssysteme und Getriebesteuerungen.

Letzte Änderung: 21.11.2007