Pressemitteilung
Während das Land über die Gefahr einer Deindustrialisierung spricht und die Bundesregierung die Türe für Milliardeninvestitionen in die Infrastruktur öffnet, von denen insbesondere Bosch Powertools profitieren
kann, kündigt genau dieser Bosch Powertools weitreichende Werksschließungen an.
Damit wird ein besonders drastischer Schritt vollzogen, denn Bosch Power Tools würde damit wesentliche Fertigungskapazitäten in Deutschland aufgegeben - und das zugunsten des Ausbaus in Ungarn und China - keine sichere Bank in
Sachen Welthandel - ganz zu schweigen von den politischen Rahmenbedingungen. Am 9. April informierte die Geschäftsleitung die Belegschaft, dass das Werk Leinfelden in Baden-Württemberg und Sebnitz in Sachsen bis Ende 2026
geschlossen werden sollen. In Leinfelden betrifft das 230 in Sebnitz 270 Menschen. Leinfelden ist der Stammsitz von Bosch Powertools, insgesamt sind am Standort ca. 2000 Menschen beschäftigt, wobei ein Abbauprogramm bereits
läuft. Schon 2024 hatte Bosch den Plan angekündigt, Entwicklung und andere Funktionen in "Billig-Lohn-Länder" zu verlagern. Schon damals haben Betriebsrat und IG Metall gewarnt, dass das ein erster Schritt zu weiteren
Verlagerungen sein könnte. Jetzt möchte Bosch Powertools diesen Schritt gehen und fügt damit den Menschen und der Region weiteren Schaden zu, anstatt Verantwortung zu übernehmen und hier zu produzieren. Dass das
möglich ist, beweisen viele andere Firmen - auch Elektrowerkzeughersteller. Tatsächlich ist die Branche insgesamt unter Druck. Erst im Februar hat der Traditionshersteller Flex einen Stellenabbau angekündigt, hier fallen
110 Stellen weg, 2023 war es Metabo. "Wir fordern Die Elektrowerkzeughersteller der Region auf, Verantwortung zu übernehmen und in neue Produkte, Produktionsmethoden und die Standorte zu investieren. Ein Bekenntnis zu 'Made in
Germany' ist nicht nur ein Bekenntnis zu Qualität, sondern auch zu den Menschen, die diese Qualität tagtäglich erarbeiten," erklärt Max Czipf 2. Bevollmächtigter der IG Metall Esslingen. Bei den
Elektrowerkzeugherstellern in der Region sind ca. 10.000 Menschen beschäftigt. Ein Relevanter Wirtschaftsfaktor. "Der Wunsch der Geschäftsleitung bis Ende 2026 das Werk abgewickelt zu haben ist eine Unverschämtheit der
Belegschaft gegenüber und wird nicht zu halten sein", so Karin Solda, Betriebsratsvorsitzende von Bosch Powertools in Leinfelden. Max Czipf 2. Bevollmächtigter der IG Metall Esslingen unterstreicht: "Wir werden diesen Schritt
nicht hinnehmen, wir sind bereit zu kämpfen und auch alternative Vorschläge zu machen. Wer den Slogan von "Local for local" oder "Vor-Ort-Produktion" jemals ernst genommen hat, muss jetzt in deutsche Standorte investieren. Mit
den Steuer-Milliarden in die Infrastruktur, müssen auch Produktionskapazitäten erhalten und aufgebaut werden."
Bei Rückfragen können Sie sich gerne an uns wenden.
Max Czipf2.Bevollmächtigter
IG Metall Esslingen
Letzte Änderung: 10.04.2025