Politischer Aschermittwoch
Denkendorf, 05. März 2025
Politischer Aschermittwoch der IG Metall Esslingen: Ein voller Erfolg
Der erste politische Aschermittwoch der IG Metall Esslingen war ein voller Erfolg. Über 60 Metallerinnen und Metaller folgten der Einladung in die Festhalle in Denkendorf, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Neben leckerem Essen, guter Musik und politischen Reden kam auch das gesellige Beisammensein nicht zu kurz.
Nach der offiziellen Eröffnung durch den zweiten Bevollmächtigten Max Czipf folgten Alessandro Lieb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Esslingen, und Kai Burmeister, Landeschef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), als Redner und thematisierten aktuelle politische und wirtschaftliche Herausforderungen.
Lieb eröffnete den politischen Aschermittwoch mit einer deutlichen Positionierung: "Gerade jetzt braucht es eine starke und laute IG Metall. Wir müssen unsere Stimme für die Beschäftigten erheben, denn wir haben einen klaren gesellschaftspolitischen Gestaltungsanspruch." Gute Renten und ein gutes Leben wird es ohne starke Gewerkschaften nicht geben, und deshalb werden wir uns weiterhin in das politische Tagesgeschehen in Stuttgart, Berlin und Brüssel einmischen!
In seiner Ansprache kritisierte Lieb die Forderungen der Arbeitgebervertreter im Vorfeld zur Bundestagswahl, insbesondere die von BDA-Hauptgeschäftsführer Kampeter getroffene Aussage: "Der Sozialstaat sei einer der Hauptverantwortlichen für die schwächelnde Wirtschaft." Diese Aussage reiht sich in das klassische Muster der Arbeitgeber ein. "In wirtschaftlich schwierigen Zeiten kommen die üblichen "Arbeitgeber-Reflexe" aus der "neoliberalen" Mottenkiste zum Vorschein", konstatierte Lieb. Er betonte, dass anstatt die sozialen Standards zu schrumpfen, die wirklichen Herausforderungen der heutigen Zeit in einem geopolitischen Wettbewerb angegangen werden müssten. "Wer meint, sich jetzt an den Schwächsten unserer Gesellschaft abzuarbeiten, der wird die volle Härte der Gewerkschaften zu spüren bekommen."
Kai Burmeister machte in seiner Rede deutlich, dass Union und SPD gestern Abend einen Paukenschlag verkündet haben. Über lange Zeit hat die Politik mit der Schuldenbremse eine Zukunftsbremse installiert, die unsere Zukunft akut gefährdet. Notwendige Investitionen in Infrastruktur, Bildung und das Gesundheit wurden aus ideologischen Gründen unterlassen. "Die schwarze Null stand in Berlin lange über allem! Jetzt ist es Zeit für kräftige Zukunftsinvestitionen und es ist erstmal positiv, dass die wahrscheinliche neue Regierung sich dieser Aufgabe nicht mehr gänzlich verschließt", so Burmeister.
Für den DGB-Landeschef ist klar: Die neue Bundesregierung muss kräftig in die Infrastruktur investieren. Die Forderung nach einer investitionsfreundlichen Reform der Schuldenbremse steht für Burmeister weiter an erster Stelle. "Das Bildungs- und Gesundheitssystem sowie unsere Straßen und Schienen brauchen nun einen mächtigen finanziellen Wumms!", stellt Kai Burmeister klar. Eine klare Absage erteilte Burmeister Ideen gesetzliche Feiertage oder den Sozialstaat zu Gunsten von Rüstungsausgaben zusammenzustreichen. "Es geht gar nicht äußere Sicherheit gegen soziale Sicherheit in Stellung zu bringen", so Burmeister abschließend.
Beide Redner betonten, dass es jetzt darauf ankomme, dass die neue Bundesregierung die notwendigen Weichenstellungen vornehme, damit Deutschland und Baden-Württemberg weiterhin erfolgreiche Industriestandorte bleiben. Die IG Metall plant deshalb einen bundesweiten Aktionstag am 15. März, um ihre industriepolitischen Forderungen zu untermauern. In Hannover, Frankfurt, Leipzig, Köln und Stuttgart werden zeitgleich um 5 vor 12 mehrere tausend Teilnehmende erwartet.
In Stuttgart auf dem Schlossplatz wird die Veranstaltung musikalisch von Max Herre und Joy Denalane umrahmt - ein Fest für die ganze Familie. Interessierte aus dem Landkreis Esslingen können sich in der Geschäftsstelle melden und kostenlose VVS-Tickets für die Anreise ordern.
Letzte Änderung: 05.03.2025