Pressemitteilung IG Metall Esslingen
Eberspächer-Beschäftigte sollen auf Entgelt verzichten
Harte Einschnitte im Gemeinschaftsbetrieb der Eberspächer Gruppe in Esslingen
Die Eberspächer-Gruppe plant drastische Personalkostensenkungsmaßnahmen am Standort Esslingen und stellt flächentarifvertragliche Regelungen in Frage. Betroffen ist der gesamte Gemeinschaftsbetrieb in Esslingen. Um einen Stellenabbau zu vermeiden, fordert die Geschäftsführung weitreichende Beiträge der Beschäftigten am Standort. Dies wurde gegenüber dem Betriebsrat und der IG Metall Esslingen kommuniziert.
Der seit Jahren anhaltende Veränderungsdruck in der Automobilindustrie und der bestehende Sanierungsplan gegenüber den Banken sind die Gründe, warum die Geschäftsführung nun harte Einschnitte bei den Beschäftigten einfordert. Auch an anderen Standorten verfolgt das Management der Eberspächer-Gruppe eine radikale Unternehmenspolitik: Der Standort in Herxheim (bei Landau) mit rund 200 Beschäftigten soll trotz gültigem Standorttarifvertrag geschlossen werden. Ebenso das Werk am Standort Hermsdorf in Thüringen mit rund 120 Beschäftigten.
Seit Jahren bemühen sich Arbeitnehmervertretung und IG Metall um einen Dialog zur zukunftsfähigen Ausrichtung des Standorts in Esslingen. Der Betriebsratsvorsitzende Fatih Demirkol zeigt sich nach der Erstinformation durch den Arbeitgeber empört: "Seit Jahren drängen wir auf allen Ebenen, die uns als Arbeitnehmervertretung zur Verfügung stehen, auf einen gemeinsamen und verbindlichen Prozess zur Sicherung der Arbeitsplätze hier in Esslingen. Nun setzt man uns mit dieser Forderung die Pistole auf die Brust - und das von heute auf morgen! Dieses Vorgehen finde ich unverantwortlich."
Alessandro Lieb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Esslingen, stellt fest, dass diese Vorgehensweise ihresgleichen sucht: "Jahrelang gab es Funkstille zwischen den Parteien, wenn es um die nachhaltige Sicherung des Standorts ging, aber jetzt sollen die Beiträge der Beschäftigten eingesammelt werden." Dieses Vorgehen zeigt, dass das Management keinerlei Interesse an einer sozialpartnerschaftlichen Herangehensweise habe, so Lieb abschließend.
Das Vorgehen der Unternehmensleitung reiht sich nahtlos in das mittlerweile beschämende Gesamtbild der Eberspächer-Gruppe ein. Schon in der Vergangenheit hat die Unternehmensführung die berechtigten Interessen der Beschäftigten in keinem anständigen Maße berücksichtigt. Ein Verhalten, das an Respektlosigkeit kaum zu überbieten ist, sind sich Demirkol und Lieb einig.
Letzte Änderung: 17.01.2025