Hintergrund ist die Aussage des geschäftsführenden Gesellschafters, dass man aktuell keinen kurzfristigen oder gar umfangreichen Personalabbau in Esslingen plant, so Martin Peters in der Esslinger Zeitung vom 13. März 2023.
Der Betriebsratsvorsitzende Fatih Demirkol zeigt sich stark verwundert über diese Aussage. "Uns als Betriebsrat stellt sich die Frage, wie dies mit den aktuellen Entwicklungen am Standort zusammenpasst.", so Demirkol. Denn erst vor zwei Wochen wurde der Standortbetriebsrat durch die Unternehmensleitung in Kenntnis gesetzt, dass man am Standort den Musterbau schließt und die davon betroffenen Mitarbeitenden kündigen will. "Wie müssen sich wohl die betroffenen Kolleginnen und Kollegen fühlen, wenn sie diesen Artikel lesen?" stellt Demirkol in den Raum.
"Ob der Fachkräftemangel, wie von Peters behauptet, tatsächlich auf die Region zu schließen ist oder ob doch auch das Unternehmen durch seine nicht immer positiven Schlagzeilen viele Fachkräfte abgehalten hat, bleibt offen." so Alessandro Lieb, der 2. Bevollmächtigte der IG Metall Esslingen. Lieb ergänzt: "Dass das Geschäft mit Abgassystemen und Standheizungen unter Druck geraten wird war absehbar. Hier stellt sich die Frage, warum das Unternehmen nicht schon frühzeitig mit Betriebsrat und Belegschaft die bevorstehende Transformation angegangen ist. Erfolgreiche Beispiele für eine kooperative Gestaltung gibt es in Baden-Württemberg zu Genüge". Der Betriebsrat und die IG Metall Esslingen sehen dringenden Handlungsbedarf um die Beschäftigung am Standort langfristig abzusichern. Gemeinsam sind Betriebsrat und IG Metall offen für Gespräche. Zu allererst gilt es nun die Schließung des Musterbaus und den Ausspruch von betriebsbedingten Kündigungen zu verhindern.