Worte zum Jahreswechsel

Gerhard Wick / Foto Jo E. Röttgers

19.12.2022 von Gerhard Wick, 1. Bevollmächtigter

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

mehrere Krisen gleichzeitig...
Die Nachwehen der Corona-Pandemie, gestörte globale Lieferketten, explodierende Energie- und Lebenshaltungskosten sowie eine bevorstehende Rezession bilden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für unsere Arbeit im Jahr 2022.

Krieg in der Ukraine..
Hinzu kommt der andauernde Krieg in der Ukraine. Als Russland am 24. Februar 2022 die Ukraine angriff, sprach Bundeskanzler Scholz von einer "Zeitenwende". Die deutsche Industrie hat in den letzten Jahren sehr von einer starken Exportorientierung in Bezug auf China und günstigen (fossilen) Energien aus Russland profitiert. Diese Bedingungen der branchenübergreifenden Boomphase der 2010er Jahre sind nun in Frage gestellt. Insofern ist eine grundlegende Neuorientierung der stark im Welthandel eingebundenen deutschen Industrie, gerade auch bei uns im Kreis Esslingen, mit der Vokabel "Zeitenwende" treffend umschrieben. Diese "Zeitenwende" wird uns als Gewerkschaften, als Interessenvertretung der abhängig Beschäftigten, noch enorm fordern.

Klimawandel...
Trotz (oder gerade wegen) der wirtschaftlichen Probleme macht auch der Klimawandel keine Pause. Das 2015 in Paris vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit, ist akut gefährdet. Der jährliche Ausstoß von Treibhausgasen muss bis 2030 um 65% gegenüber 1990 reduziert werden; Klimaneutralität muss bis 2045 erreicht werden. Die Auswirkungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie sozial abzufedern stellt schon heute eine große Herausforderung dar.

Was für uns zu tun ist..
Im Paragraph 2 unserer Satzung heißt es: "Die IG Metall setzt sich für die Sicherung und den Ausbau des sozialen Rechtsstaates und die weitere Demokratisierung von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft, für Frieden, Abrüstung und Völkerverständigung und den Schutz der natürlichen Umwelt zur Sicherung der Existenz der Menschheit ein."

Puh, das alles sollen wir schaffen? Überfordert uns das nicht?

Ja, Kolleginnen und Kollegen, alleine würde uns das überfordern. Aber gemeinsam, solidarisch, auch im Bündnis mit anderen Organisationen, können wir etwas erreichen:

  • Die Bundesregierung hat, auch auf Druck der IG Metall, massive Entlastungen auf den Weg gebracht. Unsere Kampagne zur Entlastung der Beschäftigten hat gewirkt.
  • Entgelterhöhungen von 8,5 Prozent bei 24 Monaten Laufzeit. Für einen Facharbeiter rund 7000 Euro mehr - davon 3000 Euro steuer- und abgabenfrei. Möglich wurde der Abschluss erst durch den enormen Druck der Beschäftigten aus den Betrieben. Rund 900.000 Metaller*innen hatten die Forderung der IG Metall bundesweit mit Warnstreiks, Kundgebungen und Demozügen, unterstützt.
  • Lohnerhöhungen über Haustarifverträge bei einigen Firmen im Kreis Esslingen.
  • Unser Ägypten-Projekt gedeiht weiterhin mit inzwischen über 100 Azubis
  • . . .

Solidarität gewinnt...
Die Basis für unseren Einfluss in der Politik und unsere Erfolge ist und bleibt ein hoher Organisationsgrad in den Betrieben. Daran arbeiten wir. Rund 700 neue Mitglieder 2022 ist eine tolle Leistung von allen die daran mitgearbeitet haben. Solidarität gewinnt - auch 2023! Meinen herzlichen Dank allen Mitgliedern die sich in vielfältiger Weise für eine bessere Welt engagieren.

Im Namen unseres Teams wünsche ich allen ein besseres Jahr 2023.

Euer
Gerhard Wick

Anhang:

Team IG Metall Esslingen

Team IG Metall Esslingen

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Letzte Änderung: 15.12.2022