INDEX Esslingen/Deizisau und Reichenbach

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17.12.2021 Ergänzungstarifvertrag bei INDEX aus wichtigem Grund fristlos gekündigt / Geschäftsleitung hat sich nicht an den vereinbarten Ergänzungstarifvertrag gehalten

2020 war INDEX wie fast alle Betriebe tief in der Krise. Um in der Krise Sicherheit und Perspektiven für Beschäftigte und Firma für die Zukunft zu schaffen, haben die Tarifparteien einen Ergänzungstarifvertrag für INDEX vereinbart. Der Tarifvertrag war 2020 richtig und notwendig.

"Mit viel Mühe und einigem Aufwand konnte die IG Metall ihre Mitglieder davon überzeugen, dass dieser Ergänzungstarifvertrag notwendig ist. Wir haben um Vertrauen auch in die Geschäftsführung geworben. Die Zustimmung haben wir vor allem auch deswegen erzielt, weil der Ergänzungstarifvertrag in Geist und Wortlaut darauf abzielte, dass alle Beschäftigten einschließlich der leitenden Angestellten finanziell und wirtschaftlich gleichwertige Entgeltverzichte zur Bewältigung der Krise einbringen." So unser 1. Bevollmächtigter Gerhard Wick.

Die Geschäftsleitung bei INDEX hat unsere Tarifverträge sowie Bestimmungen aus dem Betriebsverfassungsgesetz gebrochen. Entgegen unseren tarifvertraglichen Bestimmungen im Ergänzungstarifvertrag wurden an einen kleinen Beschäftigtenkreis Boni nach Gutdünken der Geschäftsleitung bezahlt.

Entgegen den Mitbestimmungsrechten aus dem Betriebsverfassungsgesetz wurden diese Boni zudem auch ohne Vereinbarung mit dem Betriebsrat ausbezahlt. Dadurch wurden Beschäftigte ungleich behandelt und die Geschäftsgrundlage für den Ergänzungstarifvertrag war entfallen.

Die IG Metall-Vertrauensleute bei INDEX haben Mitte Oktober 2021 deshalb einstimmig empfohlen den Ergänzungstarifvertrag zu kündigen.

Um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden wurde mit der Geschäftsleitung eine Aufhebungsvereinbarung getroffen und ein Corona-Tarifvertrag abgeschlossen. Die Beschäftigten haben dadurch für das Jahr 2021 die volle betriebliche Sonderzahlung (Weihnachtsgeld) erhalten plus 1000 Euro Corona-Prämie.

Letzte Änderung: 13.12.2021