Jürgen Merkle

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29.06.2015 Jahrgang 1956 - Vater von drei Töchtern, die ihm viel Freude machen

Jürgen (links) mit Helmut Hartmut Hartmann beim Aufstand der Anständigen in Esslingen (2009)

Jürgen, du bist seit 1976 IG Metall-Mitglied. Wie war das damals? Warum bist du Gewerkschaftsmitglied geworden?

Ein Vertrauensmann hat mich in der Abteilung angesprochen und ich habe mir das mal so angehört. Er hat mich Informiert, was eigentlich gesetzlich geregelt ist und was tariflich. Das hat mich überzeugt.

Wochenendseminar des Schwerbehindertenarbeitskreises 2014

In welchen Ämtern/Funktionen setzt du dich für die Interessen deiner Kolleginnen und Kollegen ein?

Im Betrieb bin ich Schwerbehindertenvertrauensmann und in der IG Metall Esslingen Vorsitzender des Schwerbehindertenarbeitskreises.
Darüber hinaus bin ich als Ehrenamtlicher Arbeitsrichter und als Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung tätig.

Liegt dir eine deiner Funktionen ganz besonders am Herzen?

Natürlich die des Vertrauensmann der Schwerbehinderten.
In dieser Funktion kann ich die von Schwerbehinderung betroffenen oder auch bedrohten Kolleginnen und Kollegen unterstützen und dort, wo es nötig und möglich ist, helfen oder schützen.

Auf dem Weg zur LBBW-Aktion in Stuttgart (2009)

Was war dein persönliches gewerkschaftliches Highlight?

Die Einführung der 35-Stunden-Woche. Damals habe ich das erste Mal gestreikt!

Welche Themen sollte die IG Metall deiner Meinung nach künftig angehen?

Auf jeden Fall die Erhöhung der Ausgleichsabgabe für jeden nicht besetzten Pflichtplatz für schwerbehinderte Menschen sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für ältere, kranke, einsatzeingeschränkte Kolleginnen und Kollegen.

Außeracht gelassen werden sollten aber auch nicht die Menschen, die keinen Arbeitsplatz haben.

Welches Buch hast du als letztes gelesen?

"Und sie nannten das Dunkel licht" von Nancy Zaroulis

In diesem gesellschaftspolitischen Roman geht es um eine Frau in England, die im 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung mit der Hoffnung auf ein besseres Leben vom Land in die Stadt zieht und ausgebeutet wird. Zum Schluss endet sie als Prostituierte, um sich und ihre Tochter durchzubringen.

Leider stellte ich viele Parallelen zur heutigen Zeit fest.

Mein Lieblingsautor ist der US-Autor und ehemalige Rechtsanwalt John Grisham mit seinen Justizthrillern und Kriminalromanen.

Jürgen (Mitte) stellt auf dem Betriebsräteempfang den Schwerbehindertenarbeitskreis vor

Welchen Kinofilm hast du als letztes gesehen?

"Ziemlich beste Freunde"
Der Film erzählt von der Freundschaft eines Schwerbehinderten mit seinem Pflegehelfer, der dem bis dahin isoliert lebenden neuen Lebensmut gibt.

Für mich ist das einer der besten Filme, da er zeigt, dass man auch ohne viel Mitleid viel erreichen kann. Frei nach dem Motto: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Verrätst du uns dein Lebensmotto?

Ich habe zwei Devisen:

Nach dem Autor Herbert George Wells:
"Den Fortschritt verdanken wir den Nörglern.
Zufriedene Menschen wünschen keine Veränderung."

"Lohnt es sich denn?", fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!", antwortet das Herz.

Jürgen (Mitte) auf der landesweiten Kundgebung in Ludwigsburg in der Tarifrunde M+E 2015

Gibt es etwas, was du schon immer mal sagen wolltest?

Macht einfach weiter so!

Lieber Jürgen, herzlichen Dank für deine interessanten Antworten und mach bitte weiter so!

Letzte Änderung: 06.07.2015