Nürnberg (dpa) - Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, hat weitere Hilfen für ausländische Jugendliche ohne Lehrstelle angekündigt. Noch in diesem Ausbildungsjahr sollen zusätzlich 5000 außerbetriebliche Ausbildungsplätze für junge Leute mit Migrationshintergrund gefördert werden, kündigte der BA-Chef am Dienstag in dpa-Gespräch an. Weitere 2500 sollen von Anfang nächstes Jahres an gefördert werden. Die Kosten dafür beliefen sich für drei Jahre auf 165 Millionen Euro.

"Ausbildungssuchende mit Mitgrationshuntergrund haben es besonders schwer, einen Ausbildungsplatz zu finden. Nur jeder vierte ausländische Jugendliche absolviert eine betriebliche Ausbildung", begründete Weise den Vorstoß. Das Sofortprogramm sehe die praktische Ausbildung in Betrieben vor; bei der Vermittlung von Fachwissen und bei der sozialpädagogischen Betreuung würden die Jugedlichen von Berufsbildungszentren und anderen Maßnahmeträgern unterstützt.

Um die Chancen benachteiligter Jugendlicher zu verbessern, sollte nach Weises Einschätzung auch über einen Eingliederungszuschuss für Ausbildung nachgedacht werden. Darüber müsse aber erst noch mit der Politik geredet werden. Grundsätzlich sei nicht nachvollziehbar, warum ein Unternehmen einen Ungelernten als Hilfsarbeiter beschäftigt und dafür Lohnzuschüsse erhalten kann, nicht aber für einen Jugendlichen, dem er eine Lehrstelle anbiete. "Wir überlegen, ob und wie man Unternehmen bei der Ausbildung Jugendlicher mit erheblichen Defiziten künftig besser entlasten kann", sagte Weise.
dpa kt yyby rh 15.8., 14.27 Uhr

Anmerkung der Redaktion:
Die IG Metall arbeitet seit ein paar Jahren gemeinsam mit Südwestmetall genau in diese Richtung. Eingebunden in das Projekt PIA (Projekt zur Integratin in den Ausbildungsmarkt) bei uns in Baden-Württemberg.