Unterwegs im schönen Thüringen

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05.07.2017 SeniorInnen von DGB/IGM Nürtingen auf Martin Luther's Spuren

Das Ziel der von Horst Petzold und Isolde Ohlendorf bestens vorbereiteten Mehrtagesreise der SeniorInnen von DGB/IGM war vor kurzem Suhl im Thüringer Wald, um von dort aus auf den Spuren von Martin Luther zu wandeln.

Die Hinfahrt führte über die Autobahn Stuttgart/Würzburg mit einer Pause an der Rastanlage Jagsttal. Flugs wurde hier ein leckeres Frühstückbüfett aufgebaut und eingenommen, bevor es weiterging auf der A 71 nach Münnerstadt.

Hier konnte jeder auf eigene Faust auf einem Erlebnisrundgang die historische mittelalterliche Stadt mit der Stadtmauer, dem oberen Tor, dem Bildhäuser Hof und die Bürgerhäuser erkunden. Interssant ist vor allem auch das Renaissance-Haus mit Treppengiebel und direkt daneben das schmales Fachwerkhaus und ein weiteres Barockgebäude. Sehenswert ist auch das Eingangsportal des Rathauses mit den Wappen der früheren Stadtherren wie das der Grafen von Henneberg, Fürstbischöfe von Würzburg und dem Königreich Bayern. Auch lohnt sich ein Besuch der Stadtpfarrkirche mit den prächtigen Glasfenstern und dem von Tilman Riemenschneider neu gestalteten Magdalenenaltar. Ebenso sehenswert ist die Augustinerkirche, ein herrlicher Rokokobau mit Deckengemälden und Altarblätter von Anwander und Onghers, die prächtige Kanzel von Keßler und die Stukkaturen von Steiner.

Nach dem Mittagessen ging es weiter nach Suhl, wo das Stammquartier "Ringberghotel" bezogen wurde.

Der nächste Tag führte uns in die Lutherstadt Eisleben/Mansfeld, wo wir von der dortigen Stadtführerin erwartet wurden. Nach einer interessanten Stadtführung besichtigten wir unter anderem das Wohn- und Sterbehaus von Martin Luther. In Mansfeld verbrachte Martin Luther seine Kindheit und Jugendzeit. Ingesamt lebte er dreizehn Jahre dort und in der Mansfelder Schule wurde ihm der Weg zur akademischen Ausbildung geebnet. Hier knüpfte er lebenslange Freundschaften und hier erwachte auch seine Liebe zur Musik.
Martin Luther hatte lebenslang enge Kontakte zur Grafschaft Mansfeld. Er reiste mehrfach nach Eisleben um in die Geschichte der Stadt einzugreifen. Auf seiner letzten Reise starb der Reformator dort am 18. Februar 1546. Die neue Ausstellung in Luther's Sterbehaus erzählt von den letzten Tagen und Stunden des Reformators in Eisleben, von Luther's Umgang mit Sterben und Tod als Trauender, Tröster und Theologe sowie vom Einfluss Luther's auf die Sterbekultur. Höhepunkte der Ausstellung sind das Sterbezimmer und die Schlafkammer mit der historischen Ausstattung. Das wichtigste Exponat ist das originale Bahrtuch, das auf Luther's Sarg lag.

Am dritten Tag war eine Reise in die Goethe- und Schillerstadt Weimar angesagt. Zwischen Weimar und Ilmenau wurde eine Zwischenstopp eingelegt, um die historische Kunst- und Senfmühle in Kleinhettstedt zu besichtigen. Diese Mühle wurde im 16. Jahrhundert erstmal erwähnt und ist seit 1732 im Familienbesitz und bis 1914 mehrfach erweitert. Das unter Denkmalschutz stehende Gesamtensemble wurde nach der Einstellung des Mahlbetriebes und dem daraufhin erfolgten Aufbau der traditionellen Senfmüllerei seit 1999 wieder mit Leben erfüllt.

Nach einer ausführlichen Besichtigung der Senfmühle ging die Fahrt weiter nach Weimar. Von Weimar aus - der Residenzstadt in der Mitte Europas - traten Ideen und Kunstwerke ihren Weg in die Welt an. Heute schwingen die großen Namen der Vergangenheit immer mit: Goethe und Schiller, Bach und Liszt. Moderne und Bauhaus. Großzügige Parklandschaften, offene Plätze und kleine Gassen, die Dichterhäuser, Museen und Schlösser - europäische Kulturgeschichte auf engstem Raum versammelt und von der UNESCO mit dem Welterbetitel ausgezeichnet.

Mit unserem Stadtführer erkudigten wir die Innenstadt von Weimar zu Fuß. Voran ging es mit dem Denkmal von Goethe und Schiller, weiter zu Goethe's Wohnhaus, dessen original belassene Einrichtung und Ausstattung von der Dauerausstellung "Lebensfluten - Tatensturm" ergänzt wird. Nur wenige hundert Meter entfernt erwartete uns Schiller's letztes Wohnhaus, das zwar weniger großzügig ist, aber ebenso authentisch vom Leben und Wirken des Dichters erzählt. Goethe's Gartenhaus im Park an der Ilm entwickelte sich zu einem Wallfahrtsort der Goetheverehrer und ist heute mit der ursrünglichen Farbigkeit und zum Teil mit originalen Möbeln des Dichters zu besichtigen.Informiert wurden wir auch über die Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit ihrem imposanten Rokokosaal, die Goethe einst geleitet hat, sowie das Goethe- und Schiller-Archiv, in dem das schriftliche Erbe vieler großer Literaten, Komponisten und Philosophen bewahrt wird.

Von der leichten Muse bis zur großen Kunst - in Weimar kommt jeder auf den Geschmack. Das Deutsche Nationaltheater Weimar zählt zu den wichtigsten und international beachteten Häusern Deutschlands. Weimar steht auch für das Moderne, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Gründung des Staatlichen Bauhauses in Weimar das Design weltweit revolutieren sollte. Bis heute wirken die Ideen des Bauhauses in Formgestaltung und Architektur nach. 1919 versammelte Bauhaus-Gründer Walter Gropius die gesamte europäische Künstler-Aventgarde in Weimar und viele wurden an die neue Design-Schule als Meister berufen.

Am vierten Tag starteten wir nach dem Frühstück zur Rückreise. Beim Halt in Bamberg gab es die Möglichkeit zum Mittagessen und zur Stadtbesichtigung. Das UNESCO-Weltkulturerbe Bamberg begeistert vor allem durch den Facettenreichtum. In der Bergstadt präsentiert sich Bamberg als das fränkische Rom, die Inselstadt mit Klein-Venedig ist die lebendige Mitte und die Gärtnerstadt ein Unikat. Bamberg ist auch Bier aus elf Brauereien im Stadtgebiet das man in urigen Brauereigaststätten geniessen kann. Einkaufen kann man in modernen Geschäften und historischem Ambiente. Und in der Altstadt liegt alles nah beieinander. Der Kaiserdom St. Peter und St. Georg ist eines der Vermächtnisse Kaiser Heinrichs II. Er beeindruckt mit verschiedenen Sehenswürdigkeiten in seinem Inneren. Schon seit 1002 ließ Kaiser Heinrich II. den Dom in Bamberg errichten, der nach einer unglaublich kurzen Bauzeit von nur 10 Jahren 1012 fertiggestellt wurde. Allerdings brannte dieses Gotteshaus, ebenso wie sein Nachfolgebau, nieder. Der dritte Bau, der sowohl Stilelemente der Spätromanik und Frühgotik aufweist, hat bis heute überdauert. Sehenswert sind das Hochgrab des heiligen Kaiserpaares Kunigunde und Heinrich II., das von Tilmann Riemenschneider gestaltet wurde, der mysteriöse "Bamberger Reiter", der Marienaltar von Veit Stoß und das Papstgrab von Clemens II.

Am Spätnachmittag wurde endgültig die Heimreise angetreten und den Abschluss dieser sowohl schönen als auch erlebnisreichen Tage bildete noch das gemeinsame Abendessen im Landgasthof zur Linde in Reudern.

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Letzte Änderung: 03.07.2017