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27.10.2014 Unterwegs im südlichen Schwarzwald, in den Vogesen und im Elsass

(Iso) Das Ziel der diesjährigen Mehrtagesreise war vor Kurzem der Südliche Schwarzwald, die Vogesen und das Elasass.

Bei schönem Wetter ging die Fahrt von Nürtingen über Tübingen zum ersten Halt an der Raststätte Neckarburg. Nach einem gemütlichen Frühstück ging die Fahrt weiter über Rottweil, Donaueschingen, Hüfingen zum Titisee. Bei herrlichem Sonnenschein konnte jeder den Titisee auf eigene Faust erkunden, bevor es weiterging durch das Höllental, über Kirchzarten nach Freiburg zur Kaffeepause.

Anschließend führte die Fahrt weiter zum Quartier in Emmendingen. Nach einem hervorragenden 4-Gänge-Menü ging der erste Tag bei angenehmer Unterhaltung zu Ende.

Am nächsten Tag startete die Reise ins Elsass. Das erste Ziel war das malerische Städtchen Colmar.
Die französische Stadt Colmar befindet sich an der Elsässischen Weinstraße und gilt als heimliche "Hauptstadt der Elsässer Weine". Internationale Bekanntheit genießt Colmar aufgrund seiner gut erhaltenen historischen Bauten und Sehenswürdigkeiten der vergangenen sechs Jahrhunderte. In Colmar lassen sich zahlreiche mittelalterliche Bürgerhäuser finden, die besonders die Altstadt mit dem Flair längst vergangener Zeiten umgibt. Eine besondere Beliebtheit Colmars ist das Geburtshaus Napoleons, das sich in einem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert finden lässt. Nicht verpassen sollte man eine Besichtigung des beeindruckenden Martinsmünster dessen Kirchturm eine stattliche Höhe von 71 Metern aufweist. Dort oben befindet sich auch ein bewohntes Storchennest. Der Storch gilt ja als Wahrzeichen des Elasss. Ebenso sehenswert ist das romantische "Klein-Venedig". Entlang der Lauch und seinen Kanälen liegen die Fachwerkbauten bis direkt zum Fluss.

Die Fahrt führte weiter nach Kayserberg dem romantischsten Ort des Elsass. Das Dorf ist ein einziger Traum aus Fachwerk. Hübsche Fassaden mit geschmackvoll arrangierten Blumenkästen. Die Gassen der Altstadt sind adrett gepflastert und verkehrsberuhigt. Kleine Plätze und Cafés mit Stühlen und Tischen vor den Lokalen laden zum Verweilen ein. Die Idylle wird durch die durch Kaysersberg fließende Weiss perfekt inszeniert. Kayserberg ist auch der Geburtstort von Albert Schweitzer, dem Musikwissenschaftler, Urwalddoktor in Lambarene und Friedensnobelpreisträger.

Von Kayserberg ging es weiter durch das malerische Münstertal. Ein kurzer Stopp wurde auch eingelegt, um in Huisli den Drehort von der "Schwarzwaldklinik mit Prof. Dr. Brinkmann" zu besichtigen. Weiter ging es über die Vogesenhochstraße und dem Grand Ballon bzw. "Großer Belchen". Er ist mit 1424 Metern Höhe der höchste Berg der Vogesen. Die Fahrt führte weiter zum Hartmannswillerkopf: Auf Grund seiner exponierten und strategisch günstigen Lage mit Ausblick in die elsässische und Oberrhein-Ebene war der Hartmannswillerkopf im 1. Weltkrieg zwischen Deutschen und Franzosen erbittert umkämpft. Davon zeugt heute noch ein gut erhaltenes System von Schützengräben. Ebenso finden sich mit Gras überwachsene Granattrichter.

Die an der Zufahrtsstraße liegende Gedenkstätte Hartmannswillerkopf erinnert an die gefallenen Soldaten: Sie besteht aus einem Nationalfriedhof und einer Krypta mit je einem katholischen, evangelischen und jüdischen Altar und wurde als eines von vier französischen Denkmälern nach dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 errichtet und 1921 unter Denkmalschutz gestellt. Bemerkenswert ist auch die Gedenktafel "Erinnerung wird Geschichte". Mit ca. 250.000 Besuchern auf der frei zugänglichen Plattform des Soldatenfriedhofs gehört diese Gedenkstätte zu den meistbesuchten Tourismuszielen des Elsass.

Am dritten Tag der Reise ging die Fahrt in den südwestlichen Schwarzwald. Die Stadt Staufen war der erste Halt, die Stadt des "Dr. Faustos". Doktor Johann Georg Faust, war Staufens berühmtester Einwohner dessen Leben die Grundlage vieler Literatur- und Kunstwerke wurde.
Wegen seiner angeblichen Zauberkünste und der Legende von seinem Pakt mit dem Teufel bleibt diese Figur des in Staufen elend umgebrachten Gelehrten Faust immer faszinierend.
Die Wahrheit hinter der Faustlegende war sein unerfülltes Versprechen, dem verarmten Herrn von Staufen Gold durch Alchemie herzustellen.

Unübersehbar sind aber auch die Beschädigungen in der Stadt, hervorgerufen durch Erdbohrungen. Um das Rathaus der Stadt Staufen mit umweltfreundlicher Erdwärme zu heizen, wurden Bohrungen bis zu 140 Meter Tiefe durchgeführt. Das Ergebnis: Im Herbst 2007 traten an den Gebäuden der Staufener Altstadt Risse auf. Grundwasser war mit starkem Druck in die darüber liegende Gips-Keuper-Schicht eingedrungen und hatte eine fatale chemische Reaktion ausgelöst.
Es entstand eine unterirdische Quellung, die in Hebungsrissen offen zu Tage tritt. Das Unglück schreitet fort. Die Risse klaffen immer weiter und werden zahlreicher.

Über St. Blasien ging die Fahrt zurück zum Stammquartier.

Heimreise war am vierten Tag angesagt. Über Lahr ging es zunächst nach Freudenstadt. Bei strahlendem Sonnenschein konnte jeder nach Belieben den Aufenthalt genießen. Bekannt ist Freudenstadt auch für den größten Marktplatz Deutschlands, der rund herum unter Arkaden begehbar ist sowie den 50 Wasserfontänen. Freudenstadt ist interessant, erlebniswert und wird auch "heimliche Hauptstadt" im Nordschwarzwald genannt. Dem Baumeister Heinrich Schickhardt ist der mühlbrettartige Grundriß der Stadt zu verdanken.

Nun wurde endgültig die Rückreise angetreten und den Abschluss dieser wunderschönen als auch erlebnisreichen Tage bildete noch das gemeinsame Abendessen im Gasthaus "Adler" in Sickenhausen.

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Letzte Änderung: 07.10.2014