Norgren: Protest angekündigt

03.08.2009 Gesamtbetriebsrat und IG Metall haben angekündigt, sich gegen die Personalabbaupläne der Norgren-Geschäftsleitung zur Wehr zu setzen. Erste Proteste sind für morgen geplant.

Die Geschäftsleitung der Norgren GmbH, Teil des britisch-amerikanischen IMI Norgren-Konzerns, mit ihren drei deutschen Standorten Alpen (NRW), Fellbach und Großbettlingen (beide in Baden-Württemberg), will 12 Millionen Euro einsparen. Nach ihren Plänen sollen über 300 der rund 1100 Arbeitsplätze abgebaut, sowie freiwillige und tarifliche Leistungen gekürzt werden. Das Werk in Großbettlingen soll geschlossen werden (wir berichteten).

Nach einer ersten Bewertung der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens durch das IMU-Institut in Stuttgart kommen Gesamtbetriebsrat und IG Metall zu der Einschätzung, dass die Beschäftigten Opfer bringen sollen, um die Anteilseigner zu schonen. "Die Norgren GmbH hat in den letzten Jahren gute Gewinne gemacht und steht sowohl bezüglich der Kapitalausstattung als auch bezüglich ihrer Personalkosten sehr gut da. Wenn jetzt im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise der Umsatz zurückgeht, kann es nicht sein, dass die Beschäftigten dies ausbaden sollen," so Bernd Jelinka, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats. "Wir erwarten von Norgren, dass die Eigentümer Verantwortung zeigen und man auch mal ein schlechtes Jahr gemeinsam mit der Belegschaft durchstehen," fordert Jürgen Groß-Bounin von der IG Metall Esslingen. "Aus kurzfristigem Profitdenken will die Geschäftsleitung funktionierende Strukturen zerschlagen und nimmt damit in Kauf, dem Unternehmen Chancen für die Zukunft zu verbauen," so Groß-Bounin weiter.

Die Betriebsräte und die IG Metall haben angekündigt, sich gegen das Konzept der Geschäftsleitung zur Wehr zu setzen. In Großbettlingen haben die IG Metall-Mitglieder bereits mit den Vorbereitungen für einen eventuellen Arbeitskampf um einen Sozialtarifvertrag begonnen, falls die Geschäftsleitung an der Werksschließung festhalten sollte. Bereits 2007 wurde dort mit Arbeitsniederlegungen die Schließung des Standortes verhindert.

Für den morgigen Dienstag, 04.08.2009 sind parallel zu den in Fellbach stattfindenden Verhandlungen erste Proteste geplant.

Letzte Änderung: 03.08.2009