Warnstreiks im Kreis beginnen

04.11.2008 Am heutigen Dienstag ruft die IG Metall Esslingen zu ersten Warnstreiks in der laufenden Entgelttarifrunde auf. Bis Freitag werden jeden Tag weitere Betriebe folgen.

Insgesamt wird es in 19 Betrieben des Landkreises Warnstreiks geben.
Den Anfang machen heute mit den Firmen Index, Traub, Nagel, Heller und Heller-Services Betriebe des Werkzeugmaschinenbaus. Die Beschäftigten in diesen Betrieben sind aufgerufen, die Arbeit vorzeitig zu beenden.

Neben Frühschluss-Aktionen werden in einigen Betrieben auch Kundgebungen am Werkstor stattfinden. So am Mittwoch, 05.11.08, bei Metabo in Nürtingen (9.30 Uhr) und bei ThyssenKrupp in Neuhausen (10.30 Uhr), sowie am Donnerstag, 06.11.08, bei Festo in Esslingen (11.00 Uhr) und am Freitag, 07.11.08, bei Hirschmann Automation and Control und Hirschmann Car Communication in Neckartenzlingen (12.00 Uhr) und bei Bosch in Leinfelden (13.00 Uhr).

Mit den Warnstreiks macht die IG Metall Druck auf die Arbeitgeber, um zu einem akzeptablen Kompromiss am Verhandlungstisch zu kommen. Parallel dazu bereitet sich die IG Metall aber auch auf eine mögliche Urabstimmung vor. "Das bisherige Angebot der Arbeitgeber ist eine Zumutung für die Beschäftigten. Viele wissen nicht, woher sie das Geld für die gestiegenen Kosten für Heizung, Miete oder Lebensmittel nehmen sollen," so Sieghard Bender, 1. Bevollmächtigter der Esslinger IG Metall. Angesichts der anhaltenden Inflation würde eine Erhöhung der Entgelte von 2,1 Prozent zu Reallohnverlusten führen. Eine ordentliche Lohnerhöhung ist ökonomisch notwendig, denn mehr Geld in den Taschen der Menschen stärkt die Binnenkaufkraft, und das ist gut für die Konjunktur.

Bender wirft den Arbeitgebern vor, die Finanzmarktkrise auszunutzen, um die Beschäftigten für den Verzicht reif zu schießen. "Nicht wir haben die Krise gemacht, sondern Finanzspekulanten, die den Hals nicht voll bekommen können. Wir sind nicht bereit hinzunehmen, dass die Beschäftigten die Zeche zweimal bezahlen sollen: Nicht nur, dass die Arbeitnehmer die Hauptlast der 500 Milliarden für die Rettung der Banken schultern müssen, jetzt sollen sie auch noch bei den Löhnen und Gehältern Abstriche machen. Das können sich die Arbeitgeber abschminken!", so Bender.

Letzte Änderung: 04.11.2008